Hausärztinnen und Hausärzte erbringen einen Großteil der gesundheitlichen Versorgung von Patientinnen und Patienten. Kompetente Vorsorge, Therapie und Nachsorge fußen auf Erkenntnissen aus der allgemeinmedizinischen Forschung. Diese wird meist in akademischen Einrichtungen durchgeführt, die über entsprechendes Forschungswissen und -infrastruktur verfügen. Im Gegensatz dazu haben hausärztliche Praxen einen guten Zugang zur Allgemeinbevölkerung mit verschiedensten Krankheitsbildern, oft jedoch nicht zur Forschung.
Mit der BMBF-Fördermaßnahme Forschungspraxen wird die Zusammenarbeit zwischen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten und ihren Praxisteams mit Universitäten/Universitätskliniken gestärkt. Hierzu werden (über-)regionale Netzwerke aus hausärztlichen Forschungspraxen mit Anbindung an die allgemeinmedizinischen Institute der medizinischen Fakultäten auf- oder ausgebaut. Nach dem strukturellen Aufbau wird die Funktionsfähigkeit dieser Netzwerke in Pilotstudien getestet. Langfristiges Ziel ist es, Studien der klinischen Forschung auch in der Primärversorgung durchzuführen. Des Weiteren soll der nachhaltige Austausch zwischen Forschung und Praxis zu einer besseren Versorgung der Patientinnen und Patienten beitragen.
In NRW-GPRN soll über die Rekrutierung von 520 Praxen der Allgemeinmedizin ein NRW-weites hausärztliches Forschungspraxennetz aufgebaut werden, an dem auch die acht allgemeinmedizinischen Einrichtungen der universitären Standorte Düsseldorf, Bochum, Aachen, Bonn, Köln, Duisburg-Essen, Münster und Witten/Herdecke beteiligt sind. Die Implementierung einer IT-Infrastruktur und das Datenmanagement werden dabei durch das Universitätsklinikum Bonn gewährleistet. Gemeinsam mit diesen Standorten wird eine Pilotstudie durchgeführt, um die Wirksamkeit eines Konzepts für eine Kurzberatung zur Raucherentwöhnung und zur Nikotinersatztherapie in der deutschen Allgemeinmedizin zu untersuchen.