In dem geplanten Projekt werden epigenetische Informationen in den Keimbahnzellen von Mäusen charakterisiert die durch eine besonders energiereiche Diät eine Typ-2-Diabetes entwickelt haben. Aus vorläufigen Daten wissen wir, dass solche Diabetes-Mäuse über Spermien und Eizellen Informationen an ihre Nachkommen weitergeben, die dazu führen, dass bei ihnen die diabetische Erkrankung noch stärker ausgeprägt ist als bei ihren Eltern. Nach dem Stand der Kenntnis kommen für die epigenetische Vererbung vor allem kodierende und nicht-kodierende Transkripte und chemische Veränderungen wie beispielsweise Methylierungen der Erbinformation in Betracht. Weiterführend werden wir uns mit der Fragestellung beschäftigen, wie die relevante epigenetische Information in die Keimzellen der Eltern gelangt und wie sich die epigenetische Information in der embryonalen Entwicklung in den verschiedenen Organen verändert. Zur Identifizierung der epigenetischen Information werden Oocyten und Spermien von Mäusen mit und ohne erworbener Diabetes isoliert. Aus den Keimzellen wird sowohl das Erbmaterial als auch das Transkriptom gewonnen. Das Methylom und Hydroxymethylom werden wir durch geeignete Methoden in einem genomweiten Ansatz vergleichend analysieren. Zur Analyse des Transkriptoms werden wir Sequenzierungsmethoden anwenden. Neben kodierender RNA werden wir auch nicht-kodierende kurze und lange Transkripte vergleichend untersuchen. Aus verschiedenen embryonalen Entwicklungsstadien werden wir relevante Organe isolieren, um dann zu untersuchen welche Auswirkung die epigenetische Information in den Keimzellen von diabetischen und nicht-diabetischen Eltern auf Transkriptom und Methylom hat. Wir haben erste Hinweise welche biologischen Prozesse bei den Eltern dazu beitragen, dass bestimmte epigenetische Informationen in die Keimzellen gelangen. Diese Prozesse werden wir funktionell untersuchen.