Förderkennzeichen: | 01EJ2202E |
Fördersumme: | 227.456 EUR |
Förderzeitraum: | 2022 - 2025 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Till Strowig |
Adresse: |
Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung GmbH Inhoffenstr. 7 38124 Braunschweig |
Entzündungsbedingte Organschäden sind ein bedeutender pathologischer Faktor chronischer Erkrankungen wie der chronischen Nierenerkrankung (CKD) und der Multiplen Sklerose (MS). Der Aryl-Hydrocarbon-Rezeptor (AhR) ist ein Liganden-aktivierter Transkriptionsfaktor, der durch eine Vielzahl von Liganden aktiviert wird. Diese diversen Liganden kommen in Umwelt und Ernährung vor oder werden von Bakterien im Darm gebildet. Der AhR ist an der Fehlregulation des Immunsystems bei CKD und MS beteiligt, jedoch in gegensätzlicher Hinsicht. Während es bei CKD aufgrund der verminderten Fähigkeit, Liganden über den Urin auszuscheiden, zu einer Überaktivierung des AhR kommt, scheint bei MS ein Mangel an Liganden mit erhöhter Entzündungsaktivität einherzugehen. Der Verbund TAhRget möchte dieses Phänomen nutzen, um die Mechanismen AhR-vermittelter Immunantworten als krankheitsübergreifenden Pathomechanismus aufzuklären und so zur Entwicklung zielgerichteter AhR-Therapiestrategien zur begleitenden Behandlung von CKD und MS beitragen. Der Fokus der Forschung liegt dabei auf AhR-abhängigen Immunantworten, die durch Liganden aus Ernährung und Stoffwechselprodukten von Darmbakterien ausgelöst werden, da hier ein bisher nicht ausgeschöpftes Potenzial aktiver Beeinflussung der zugrundeliegenden Pathomechanismen liegt. Das Teilvorhaben des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung erforscht den Einfluss von Wechselwirkungen aus Diät, Mikrobiota, und Immunsystem auf die AhR-abhängige Entzündung bei CKD. Hierfür sollen mit in vitro und in vivo-Modellen bestimmt werden, welche Bakterien AhR-Liganden produzieren und wie unterschiedliche Diäten die Produktion beeinflussen. Zudem soll im Mausmodell der genaue Beitrag des mikrobiellen Metabolismus auf die Produktion von AhR-Liganden und der gewebespezifischen AhR-Hemmung auf die CKD-Progression bestimmt werden. Das gewonnene Wissen bildet die Grundlage für Mikrobiom- und Diät-basierte Therapieansätze zur Behandlung von CKD.