Förderkennzeichen: | 01EA2001B |
Fördersumme: | 203.784 EUR |
Förderzeitraum: | 2021 - 2024 |
Projektleitung: | PD Dr. Regine Klinger |
Adresse: |
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie Martinistr. 52 20251 Hamburg |
Weizen ist nicht nur ein Grundnahrungsmittel, sondern auch eine häufige Ursache für allergische und anaphylaktische Reaktionen im Kindes- und Erwachsenenalter. Viele Menschen glauben, dass sie auf Weizen allergisch oder intolerant sind und vermeiden Weizenprodukte. Auch Patienten mit chronischen Schmerzen mit der Diagnose Fibromyalgie klagen oft über Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Dieses Teilprojekt (TP 4) beschäftigt sich daher mit der Behandlung von Weizenunverträglichkeit bei Patienten mit chronischen Schmerzen mit der Diagnose Fibromyalgie. Diese Patienten klagen oft über Nahrungsmittelunverträglichkeit und geben bestimmten Nahrungsmitteln, insbesondere Weizen, die Schuld für den Beginn und die Verstärkung ihrer Schmerzen. Sie erwarten, dass Weizen ein Auslöser für ihre Schmerzen ist. Die Schmerz- und auch die Placeboforschung zeigt, dass die Behandlungserwartungen eine zentrale Rolle für die Wirksamkeit der Schmerzbehandlung spielen. Das TP 4 verfolgt das Ziel, die Auswirkungen der Erwartungen von Patienten mit Fibromyalgie auf die Wahrnehmung von Weizenunverträglichkeit zu untersuchen. Erwartungen lassen sich durch Informationsvermittlung (z. B. Aufklärung über Krankheit oder Medikamente) und Lernen (z. B. Effekte der Behandlung) aufbauen. Gegenwärtig konzentriert sich die Forschung darauf, wie Placebo-Mechanismen in der klinischen Routine angewendet werden können, um neue medizinische Behandlungskonzepte zu entwickeln. In der klinischen Studie werden chronische Schmerzpatienten mit Fibromyalgie randomisiert entweder einer Exposition mit Weizen oder mit Placebo-Weizen (verdecktes Placebo) ausgesetzt. Anschließend werden die Patienten entweder in eine Behandlungsgruppe randomisiert, die offen deklarierte Placebos (OLP) mit positiven Instruktionen ("Hohe Erwartung") oder in die Behandlungsgruppe, die OLP mit neutralen Instruktionen ("Niedrige Erwartung") erhält, gefolgt von einer 3-wöchigen OLP-Behandlung, um den Einfluss der Behandlungserwartungen zu bewerten.