Immer mehr Menschen vertragen keinen Weizen. Grund dafür können eine Weizenallergie oder Gluten-Unverträglichkeit (Zöliakie) sein, die beide klar definierte Krankheiten darstellen. Häufig hat Unverträglichkeit von Weizen allerdings andere Ursachen, deren Diagnose bislang sehr aufwendig ist. Die Symptome im Magen-Darm-Trakt werden teilweise als Reizdarmsyndrom fehldiagnostiziert, was zu einer suboptimalen Therapie führt.
Das Hauptziel des Projekts „INDICATE-FH“ ist es, die Diagnostik und Therapie weizenabhängiger Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten zu verbessern. Zu diesem Zweck wird das interdisziplinäre Projektteam Diagnoseverfahren entwickeln, die die verschiedenen Ursachen für die Unverträglichkeit von Weizen unterscheiden und vom Reizdarmsyndrom abgrenzen können.
Dabei wird unter anderem eine spezielle Form der Endoskopie optimiert – die konfokale Laserendomikroskopie (CLE). Die Auswertung der endoskopischen Bilder soll durch Künstliche Intelligenz verbessert werden. Mehrere Teilprojekte arbeiten zudem daran, Weizenunverträglichkeiten anhand von Blut-, Speichel- oder Stuhlproben zu diagnostizieren. In einem weiteren Ansatz wird eine App weiterentwickelt, die Daten aus „Wearables“ und Daten zu Ernährung, Lebensstil und Symptomen erfasst.
Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse zur Diagnostik von Weizenunverträglichkeiten kann Patientinnen und Patienten zukünftig eine spezifischere, weniger belastende Ernährungstherapie angeboten werden.