Förderkennzeichen: | 01EA2109C |
Fördersumme: | 876.425 EUR |
Förderzeitraum: | 2021 - 2024 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Stephan C. Bischoff |
Adresse: |
Universität Hohenheim, Fakultät Naturwissenschaften, Institut für Ernährungsmedizin Fruwirthstr. 12 70599 Stuttgart |
Nahrungsmittelunverträglichkeiten gegenüber Weizenmehlprodukten, sind in der medizinischen Praxis häufig auftretende Probleme. In vielen Fällen werden die von Betroffenen berichteten unspezifischen gastrointestinalen Symptome als Reizdarmsyndrom fehlinterpretiert. Hauptursache hierfür ist das Fehlen von spezifischen Biomarkern und praxistauglichen Diagnoseverfahren, welche für eine effiziente Diagnostik unabdingbar sind. Das Hauptziel des Projekts ist es, bestehende Diagnose-Algorithmen bei Verdacht auf Weizensensitivität in Abgrenzung zu Zöliakie, Weizenallergie und zum Reizdarmsyndrom zu optimieren und dabei parallel neue Diagnoseverfahren zu entwickeln. Der Fokus der Universität Hohenheim innerhalb des Konsortiums liegt dabei auf der Bedeutung der kommensalen Darmbakterien des oberen Gastrointestinaltrakts für die Weizensensitivität (Teilprojekt 2), auf der Analyse von Immunreaktionen auf Weizen und andere Lebensmittelkomponenten in Schleimhautgewebeproben (Teilprojekt 4) und in vivo bei Patienten mit Weizenunverträglichkeiten (Teilprojekt 7). Mittels Bioinformatik und Omics-Datenanalyse sowie mittels Analysen von Gewebemarkern und Mustererkennungsrezeptoren sollen neue Biomarker entwickelt werden, die eine Diskriminierung zwischen Weizensensitivität und anderen Krankheitsbildern erlauben. Insbesondere soll geprüft werden, ob beispielsweise Mikrobiomanalysen aus Speichelproben hilfreich sind für eine solche Diskriminierung und ob neue Biomarker aus Darmgewebeproben oder Stuhlproben für die Diagnostik tauglich sind. Schließlich werden wir die Universität zu Lübeck bei den endoskopischen und oralen Expositionen mit Getreideextrakten und Lebensmittelprodukten unterstützen, indem wir Testbrote zur Verfügung stellen.