Förderkennzeichen: | 01EA2109B |
Fördersumme: | 604.159 EUR |
Förderzeitraum: | 2021 - 2024 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Uta Jappe |
Adresse: |
Forschungszentrum Borstel Leibniz-Zentrum für Medizin und Biowissenschaften Programmbereich Infektionen Parkallee 1-40 23845 Borstel |
Nahrungsmittelunverträglichkeiten gegenüber Weizenmehl sind in der medizinischen Praxis häufig auftretende Probleme. In vielen Fällen werden die unspezifischen gastrointestinalen Symptome als Reizdarmsyndrom fehlinterpretiert. Hauptursache hierfür ist das Fehlen von spezifischen Biomarkern und praxistauglichen Diagnoseverfahren. Das Hauptziel des Projekts ist es, die bestehende Diagnostik für Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität (NCWS) in Abgrenzung zu Zöliakie (CD), Weizenallergie (WA) und zum Reizdarmsyndrom zu optimieren. Teilprojekt 3 befasst sich mit der Pathogenese von und Verbesserung der Diagnostik für Weizenallergie. Es werden allergene Proteine aus Weizen und Lupine identifiziert, gereinigt, charakterisiert und rekombinant hergestellt, um die Sensitivität und Spezifität von Allergietests zu verbessern. Mit Hilfe dieser Einzelallergene werden Antikörper- und Zell-basierte Assays entwickelt und optimiert mit dem Ziel, zukünftig sicherer die WA von CD und NCWS sowie Darmerkrankungen anderer Genese unterscheiden zu können. Zusätzlich werden die Einzelallergene daraufhin untersucht, ob sie im Sinne eines Biomarkers mit der Schwere einer allergischen Reaktion assoziiert sind. Darüber hinaus soll mittels Transkriptom- und Methylom-Analysen auf Kandidatengene mit Biomarker-Potenzial geprüft werden, die in Zukunft die Unterscheidung zwischen allergischen und nicht-allergischen Reaktionen auf Weizen anhand eines einfachen Bluttests ermöglichen könnten. Des Weiteren wird Lupine untersucht, deren Mehl 1) häufig als Zusatzstoff Weizenmehl zugesetzt ist und die 2) einen Weizenersatz für Patienten mit Weizenunverträglichkeit darstellt. Lupinenallergie - maskiert als Weizenunverträglichkeit - stellt ein diagnostisches Problem dar, da sie häufig nicht in Betracht gezogen wird und bisherige Allergietests diese Entität nicht gut abbilden. Die rekombinanten Einzelallergene des Weizens sowie die neu identifizierten Allergene der Lupine dienen zur mechanistischen Pathogeneseaufklärung.