Alzheimer und verwandte Demenzen sind fortschreitende neurodegenerative Erkrankungen, die nicht heilbar sind. Es gibt eine hohe Anzahl individueller Risikofaktoren und eine große Zahl unterschiedlicher Maßnahmen zur Demenzprävention. Bisher ist jedoch unklar, bei welchem Patienten welche Art der Präventionsmaßnahmen den besten Erfolg erzielen kann.
Im Verbund EU-FINGERS soll erforscht werden, bei welchen Risikofaktoren durch welche Interventionen der Erkrankungsbeginn am weitesten hinausgezögert werden kann. Hierfür sollen in klinischen Studien Vorhersagealgorithmen entwickelt und ein Masterprotokoll für zukünftige Interventionsstudien erstellt werden.
Die Universität des Saarlandes widmet sich in ihrem Projektteil der Frage, wie der zu erwartende Krankheitsverlauf bereits in der medizinischen Eingangsuntersuchung erkannt werden kann. Hierzu werden die Ergebnisse der Biomarkeranalysen mit klinischen Messdaten wie z. B. der geistigen Leistungsfähigkeit, dem Lebensstil oder Funktionen des täglichen Lebens verknüpft.
Der Verbund EU-FINGERS ist Teil des transnationalen EU-Programms zur Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen (EU Joint Programme – Neurodegenerative Disease Research, JPND) und umfasst jeweils eine Forschergruppe aus Deutschland, Luxemburg, Finnland, Schweden, den Niederlanden und Spanien.