Demenzerkrankungen gehen mit schwerwiegenden Beeinträchtigungen für die Betroffenen und deren Angehörige einher. Die Mehrzahl aller diagnostizierten Demenzen wird durch die Alzheimer Erkrankung verursacht. Neuere Studien zeigen, dass entzündliche Prozesse und somit das Immunsystem eine essentielle Rolle beim Ausbruch und dem Fortschreiten der Erkrankung haben. Die genauen Krankheitsmechanismen sind jedoch bis heute nur ansatzweise erforscht. Daher ist die Diagnostik der Alzheimer Demenz nach wie vor komplex und fehleranfällig, so dass Betroffene oft nicht optimal versorgt werden.
Das Verbundvorhaben untersucht einen spezifischen Zelltyp des Immunsystems, die sogenannten Mikroglia Zellen. Das Ziel ist es, einen personalisierten medizinischen Ansatz für die Identifizierung von Mikroglia-basierten Biomarkern und möglichen therapeutischen Ansatzpunkten zu etablieren. Hierbei konzentrieren sich die Arbeiten auf die beiden Proteine ABI3 und PLCG2, die spezifisch in Mikroglia zu finden sind. Der krankheitsspezifische Einfluss dieser Proteine soll in Mausmodellen sowie in humanen induzierten pluripotenten Stammzellen näher erforscht werden.
Im EU-Programm zur Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen (EU Joint Programme – Neurodegenerative Disease Research, JPND) arbeiten EU-Mitglieds- und assoziierte Staaten sowie Kanada und Australien zusammen. Hierdurch soll die Forschung auf diesem Gebiet transnational gebündelt und gestärkt werden.