Alzheimer und verwandte Demenzen sind fortschreitende neurodegenerative Erkrankungen, die nicht heilbar sind. Das Alter stellt den größten Risikofaktor für Demenzen, inklusive der Alzheimer-Demenz, dar. Doch nicht jede Person entwickelt während des Alterns eine Demenz. Einer der Schlüsselmechanismen ist der Alterungsprozess der Zellen, die zelluläre Seneszenz. Sie bewirkt unter anderem, dass sich die Zellen nicht mehr teilen. Während dieses Alterungsprozesses können bestimmte zelluläre Mediatoren (SASP) freigesetzt werden, die eine chronische Entzündung verursachen.
Der Verbund PREADAPT baut auf der Hypothese auf, dass chronische Entzündung und Neuroinflammation, quantifizierbar durch ein Set aus SASP-Mediatoren, den grundlegenden Verlauf der Seneszenz im alternden Gehirn beeinflussen. Somit ermöglichen diese SASP-Mediatoren eine Vorhersage über den zukünftigen kognitiven Abbau und Demenz. Aus der Messung von Biomarkern des SASP sowie genetischen und klinischen Daten soll in PREADAPT ein kombiniertes personalisiertes Risikoprofil erstellt werden, welches Informationen über das individuelle Risiko der Entwicklung einer Demenz liefert.
Die Universität Köln (01ED2007A) ist für die Leitung und wissenschaftliche Koordination des Konsortiums verantwortlich. Sie wird dazu beitragen, neuropsychologische Erhebungen zwischen unterschiedlichen Kohorten zu operationalisieren und zu harmonisieren. Zusätzlich wird sie diejenigen SASP-Mediatoren bestimmen, die am akkuratesten das chronologische Alter von Probanden vorhersagen. Die Universität Bonn (01ED2007B) wird die SASP-Biomarker-Daten des gesamten Konsortiums generieren. Parallel zur Biomarker-Bestimmung werden neuropsychologische Daten der unterschiedlichen Kohorten harmonisiert, um vergleichende Auswertungen und die Integration der Daten zu ermöglichen.
Der Verbund PREADAPT ist Teil des transnationalen EU-Programms zur Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen (EU Joint Programme – Neurodegenerative Disease Research, JPND).