Motoneuronerkrankungen, wie die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) und Spinale Muskelatrophie (SMA), sind fortschreitende schwerwiegende Erkrankungen, die mit Muskelschwund und Lähmungserscheinungen einhergehen. Die zugrundeliegenden Krankheitsmechanismen variieren stark und sind bislang kaum erforscht. Diese Heterogenität erfordert die Entwicklung von maßgeschneiderten individualisierten Therapien.
Im Verbund NMJ-on-a-CHIP soll eine neue, personalisierte Hochdurchsatz-Screening-Methode entwickelt werden. Hierdurch soll die Wirkung von Medikamenten auf die Gesundheit von Nerven- und Muskelzellen untersucht werden. Zur Individualisierung dieser Methode sollen von Patientinnen und Patienten stammende Gewebeproben verwendet werden. Parallel dazu sollen die Krankheitsmechanismen selbst untersucht werden. Das Ziel ist es, die richtigen Wirkstoffkombinationen zu identifizieren und somit eine maßgeschneiderte Therapie zu entwickeln.
Der Verbund NMJ-on-a-CHIP ist Teil des transnationalen EU-Programms zur Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen (EU Joint Programme – Neurodegenerative Disease Research, JPND) und umfasst jeweils eine Forschergruppe aus Deutschland, Israel, Italien, Polen, den Niederlanden und zwei Forschergruppen aus Frankreich. Die Universität zu Köln wird Gewebeproben von Menschen und Tiermodellen auf Proteinebene untersuchen und die gewonnen Daten analysieren.
Ziel ist es, den Behandlungserfolg bei SMA und ALS Erkrankungen durch maßgeschneiderte Therapien zu erhöhen.