Fördermaßnahme

Förderung von interdisziplinären Projekten zur Entwicklung und Erprobung von neuen Ansätzen der Datenanalyse und des Datenteilens in der Krebsforschung

Veröffentlichung der Bekanntmachung: 2021
Förderzeitraum: 2022 - 2024
Gesamte Fördersumme: bis zu 6,5 Mio. Euro
Anzahl der Projekte: 7 Verbundvorhaben; 1 Einzelvorhaben

1. Ziel des Förderschwerpunkts

Krebsbezogene Forschungs- und Versorgungsdaten werden in den letzten Jahren aufgrund des technologischen Fortschritts in großem Maßstab generiert. Das Potenzial, aus den vorhandenen Daten forschungsrelevante Informationen zu generieren und zu analysieren, ist groß, aber bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Diesen „Datenschatz“ gilt es zu heben und zu nutzen.

Das Ziel dieser Fördermaßnahme ist es, mehr Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Bereich der Datenanalyse einen niederschwelligen Zugang zu bestehenden hoch-qualitativen Daten aus der translationalen, biomedizinischen Krebsforschung und der onkologischen Routineversorgung zu ermöglichen. So soll die Anwendung neu entwickelter, verbesserter oder angepasster Ansätze der Datenanalyse dazu beitragen, dass forschungsrelevante Informationen noch besser aus vorhandenen Datensätzen gefiltert und verwertet werden können. Dabei ist die Entwicklung und Erprobung von Datenanalysemethoden ebenso wichtig wie die dauerhafte Verfügbarmachung von qualitätsgesicherten Testdatensätzen auf Grundlage von realen onkologischen Daten für die wissenschaftliche Gemeinschaft. Gleichzeitig soll die Kultur des Datenteilens für Forschungszwecke gefördert werden. So können die generierten Anwendungsbeispiele auch als Best-Practice-Lösungen für eine gemeinsame Datennutzung in der Krebsforschung dienen. Die Fördermaßnahme leistet somit einen Beitrag zur Forschungsförderung im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs.

2. Stand der Fördermaßnahme

Mit der Fördermaßnahme „Förderung von interdisziplinären Projekten zur Entwicklung und Erprobung von neuen Ansätzen der Datenanalyse und des Datenteilens in der Krebsforschung“ fördert das BMBF seit Herbst 2022 acht Projekte, welche im Jahr 2024 abgeschlossen sein werden.

Einzelprojekte

Erstellung eines qualitätsgesicherten Trainings-, Validierungs- und Testdatensatzes hepatozelluläres Karzinom (Q-HCC)

Förderkennzeichen: 01KD2214
Gesamte Fördersumme: 586.248 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Dr. Andreas Teufel
Adresse: Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät Mannheim, II. Medizinische Klinik
Theodor-Kutzer-Ufer 1-3
68167 Mannheim

Erstellung eines qualitätsgesicherten Trainings-, Validierungs- und Testdatensatzes hepatozelluläres Karzinom (Q-HCC)

Ziel des Vorhabens ist eine Verbesserung der Vorsorge, Früherkennung und molekularen Charakterisierung des Hepatozellulären Karzinoms (HCC), einem Tumor mit weltweit zunehmendem Vorkommen. Dafür soll auf der Basis des Radiomicsdatensatzes der Deutschen und Österreichischen Röntgengesellschaften ein anonymisierter, umfassend mit klinischen und radiologischen Daten angereicherter und somit qualitativ hochwertiger Radiomicsdatensatz geschaffen und der wissenschaftlichen Gemeinschaft zur Verfügung gestellt werden. Dieser soll neben der Bildgebung und detaillierten klinischen Daten auch Laborparameter und molekulare Charakteristika der Patienten mit HCC vereinen. Letztlich sollen damit aufkommende Technologien wie multimodale Artificial Intelligence (AI) perfekt unterstützt werden können. Das Vorhaben steht mit der Erstellung eines qualitätsgesicherten Trainingsdatensatzes HCC (QHCC) unmittelbar im Kontext der Förderung von interdisziplinären Projekten zur Entwicklung sowie Erprobung von neuen Ansätzen der Datenanalyse und des Datenteilens in der Krebsforschung. Diese Datensätze sind essentiell für die Entwicklung effizienter Ansätze zur Früherkennung und Tumorcharakterisierung in der Bildgebung aber auch gezielter Therapien, insbesondere mittels Methoden der künstlichen Intelligenz. Dieser umfassende, aus verschiedenen medizinischen und technischen Fachgebieten qualitätsgesicherte Datensatz soll über das Mannheimer Datenintegrationszentrum (DIZ) des Medizininformatik-Konsortiums MIRACUM aus vorhandenen Quellen zusammengeführt, verknüpft und durch Dokumentationskräfte ergänzt (annotiert) werden. Für eine iterative Optimierung des Datensatzes erfolgt eine Kooperation mit der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG) und der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie (DGVS).