In der modernen Krebsforschung fallen immer umfangreichere Datensätze an (Big Data). Die Daten stammen unter anderem aus molekularen und biochemischen Analysen, Bildgebungsverfahren, klinischen Studien. Teilweise bilden diese Daten auch Krankheitsverläufe von Patientinnen und Patienten ab. Neue computergestützte Ansätze der Datennutzung, modernste Methoden der Künstlichen Intelligenz bzw. des Maschinellen Lernens bergen ein großes Potenzial bei der Analyse und Extraktion solcher forschungsrelevanten Informationen.
Mit dieser Förderrichtlinie im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs beabsichtigt das BMBF, Forschungsgruppen aus dem Bereich der Datenanalyse einen niederschwelligen Zugang zu hochqualitativen Daten aus der translationalen, biomedizinischen Krebsforschung und der onkologischen Routineversorgung zu ermöglichen. Zeitgleich arbeiten Forschende aus den Bereichen der Datengewinnung und Datenanalyse eng zusammen, um klinisch relevante onkologische Fragen anzugehen. Darüber hinaus soll die Kultur des Datenteilens für Forschungszwecke gefördert werden.
Ziel des Forschungsverbundes PRECISE-MD ist der Aufbau der weltweit größten klinischen Datenbank für Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenem Bauchspeicheldrüsen- und Leberkrebs anhand patientenspezifischer klinischer, radiologischer und pathologischer Daten aus 20 universitären Krebszentren. Zugleich sollen KI-Werkzeuge zur Vorhersage der Therapien basierend auf diesen Datensätzen entwickelt werden. So sollen fortschrittliche datenwissenschaftliche Technologien in der Krebsdiagnostik und -therapie implementiert und langfristig in das Gesundheitssystem integriert werden.