Förderkennzeichen: | 01EJ2203B |
Fördersumme: | 1.815.152 EUR |
Förderzeitraum: | 2022 - 2025 |
Projektleitung: | PD Dr. Britta Brügger |
Adresse: |
Universität Heidelberg, Fakultät für Biowissenschaften, Biochemie-Zentrum der Universität Heidelberg Im Neuenheimer Feld 328 69120 Heidelberg |
Polyneuropathien (PNP) gehören zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen. Die Betroffenen leiden oft unter schweren Beeinträchtigungen mit unterschiedlichem Krankheitsverlauf. Im Forschungsverbund LINC wird die Hypothese verfolgt, dass eine veränderte Lipidhomöostase in peripheren Nerven ein Schlüsselmechanismus für die Variabilität und Progression von PNP ist. Es wird davon ausgegangen, dass die pathologisch veränderte Lipid-Homöostase in peripheren Nerven lokale Immunreaktionen durch Lipid-responsive Immunzellen auslöst und dadurch einen Teufelskreis von gestörter Lipid-Homöostase, Lipid-Destruktion und vermehrter Lipid-Immunreaktion initiiert. Dies könnte eine gemeinsame Endstrecke vieler PNP darstellen. An der Universität Heidelberg wird mit massenspektrometrischen Lipidomics-Analysen zu allen Arbeitspaketen (AP) des Verbundes beigetragen. In AP1 werden Lipidomics-Analysen von humanen Nervenextrakten und entsprechenden Proben der Tiermodelle durchgeführt. In Verbindung mit epigenetischen und transkriptionellen Studien der Partner wird dies die Identifizierung von PNP-spezifischen Lipidsignaturen ermöglichen. In AP2 werden Lipidanalysen von Nervenbiopsien und die massenspektrometrische Charakterisierung von CD1d gebundenen Lipidspezies zur Untersuchung der Verbindung von Lipidhomöostase der Nerven mit glialer Lipid-Antigenpräsentation und Aktivierung lipidresponsiver Immunzellen humaner Proben und im Tiermodell durchgeführt. In AP3 wird im Tiermodell für ausgewählte PNP mit Lipidomics-Analysen untersucht, wie eine Nahrungsergänzung mit Lipiden oder die Manipulation der Lipidantigenpräsentation die gliale Lipidhomöostase verändert. Schließlich wird in AP4 mit Lipidomics-Analysen zur Validierung des diagnostischen und prognostischen Potenzials von lipidbezogenen Biomarker-Kandidaten beigetragen. Das Konsortium besitzt somit großes Potenzial für eine deutlich verbesserte Diagnostik und neue Therapieansätze bei den bisher unzureichend behandelbaren Polyneuropathien.