Förderkennzeichen: | 01EA2001A |
Fördersumme: | 1.336.695 EUR |
Förderzeitraum: | 2021 - 2024 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Kirsten Beyer |
Adresse: |
Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow-Klinikum, Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumologie/Immunologie Augustenburger Platz 1 13353 Berlin |
Weizen ist nicht nur ein Grundnahrungsmittel, sondern auch eine häufige Ursache für allergische und anaphylaktische Reaktionen im Kindes- und Erwachsenenalter. Viele Menschen glauben, dass sie auf Weizen allergisch oder intolerant sind und vermeiden Weizenprodukte. Bei der Nahrungsmittelallergie besteht ein Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern. Frauen sind davon häufiger betroffen; die Ursache ist nicht verstanden. Des Weiteren können wir nicht vorhersagen, wer eine Weizenallergie entwickeln oder im Verlauf wieder tolerant wird. Die Diagnose erfordert häufig eine orale Provokation, die zeitaufwändig und ein Risiko für den Patienten darstellt. Eine weizenfreie Diät ist immer noch die einzige therapeutische Möglichkeit, aber die Wirksamkeit glutenfreier Produkte, die bei Zöliakie weit verbreitet sind, wurde bisher nicht untersucht. Mit Expertinnen und Experten aus verschiedenen medizinischen Disziplinen, der Psychologie, der Grundlagenforschung und einer Patientenorganisation soll die Weizenallergie und -unverträglichkeit vom Säuglings- bis zum Erwachsenenalter untersucht werden, um die Versorgung von Menschen mit Nahrungsmittelallergien zu verbessern. An der Charité wird das Konsortium koordiniert. Daneben wird in den verschiedenen Teilprojekten der Charité die Prävalenz und der zeitliche Verlauf einer Weizenallergie oder -unverträglichkeit bei Kindern und Erwachsenen bestimmt. Es wird hierfür auf bestehende Kohorten zurückgegriffen, aber auch neue Daten erhoben. Die Organmanifestation, die Auswirkung des Geschlechts und die Rolle von Cofaktoren werden evaluiert. Darüber hinaus werden genetische und epigenetische Einflüsse, sowie die Rolle von Wirt-Mikrobiom-Wechselwirkungen als Reaktion auf orale Weizenexposition bestimmt. Die gesammelten Daten werden bioinformatisch integriert, um weitergehende Schlussfolgerungen zu ermöglichen.