Förderkennzeichen: | 01EJ2202B |
Fördersumme: | 1.432.354 EUR |
Förderzeitraum: | 2022 - 2025 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Peter Oefner |
Adresse: |
Universität Regensburg, Medizinische Fakultät, Institut für Funktionelle Genomik Am BioPark 9 93053 Regensburg |
Entzündungsbedingte Organschäden sind ein bedeutender pathologischer Faktor chronischer Erkrankungen wie der chronischen Nierenerkrankung (CKD) und der Multiplen Sklerose (MS). Der Aryl-Hydrocarbon-Rezeptor (AhR) ist ein Liganden-aktivierter Transkriptionsfaktor, der durch eine Vielzahl von Liganden aktiviert wird. Diese diversen Liganden kommen in Umwelt und Ernährung vor oder werden von Bakterien im Darm gebildet. Der AhR ist an der Fehlregulation des Immunsystems bei CKD und MS beteiligt, jedoch in gegensätzlicher Hinsicht. Während es bei CKD aufgrund der verminderten Fähigkeit, Liganden über den Urin auszuscheiden, zu einer Überaktivierung des AhR kommt, scheint bei MS ein Mangel an Liganden mit erhöhter Entzündungsaktivität einherzugehen. Der Verbund TAhRget möchte dieses Phänomen nutzen, um die Mechanismen AhR-vermittelter Immunantworten als krankheitsübergreifenden Pathomechanismus aufzuklären und so zur Entwicklung zielgerichteter AhR-Therapiestrategien zur begleitenden Behandlung von CKD und MS beitragen. Der Fokus der Forschung liegt dabei auf AhR-abhängigen Immunantworten, die durch Liganden aus Ernährung und Stoffwechselprodukten von Darmbakterien ausgelöst werden, da hier ein bisher nicht ausgeschöpftes Potenzial aktiver Beeinflussung der zugrundeliegenden Pathomechanismen liegt. Die Universität Regensburg wird "state-of-the-art"-Methoden für die Identifizierung und Quantifizierung von AhR-Liganden anwenden. So werden zur räumlichen und zeitlichen Auflösung der Bildung, Resorption, Distribution, Verstoffwechslung und Elimination von AhR-Liganden und der Klärung ihres exo- bzw. endogenen Ursprungs, Kleintier-MR-Bildgebung und Spektroskopie sowie bildgebende Massenspektrometrie verwendet. Auch werden durch Signale des AhR-bedingte Veränderungen im Metabolom und Proteom von Zielzellen untersucht. Damit werden den anderen Teilprojekten essenzielle Informationen zu AhR-Liganden und AhR-vermittelten Reaktionen zur Verfügung gestellt.