Das Verbundprojekt RESPINOW beschäftigt sich mit dem Thema der mittel- und langfristigen Auswirkungen nichtpharmazeutischer Maßnahmen. Diese Maßnahmen, die insbesondere während der COVID-19-Pandemie eingesetzt wurden, zeigten auch deutliche Auswirkungen auf weitere Atemwegserkrankungen wie Influenza, Pneumokokken oder das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV). So ist als Nebeneffekt der nichtpharmazeutischen Maßnahmen die Ausbreitung von respiratorischen Erkrankungen seit 2020 stark zurückgegangen. Gleichzeitig führte dies jedoch auch zu einer Verringerung der natürlich erworbenen Immunität. Basierend auf diesen Beobachtungen wurde die Arbeitshypothese aufgestellt, dass diese Effekte zu einem zukünftigen Anstieg von Infektionen führen werden, der bislang in anderen Modellen nicht ausreichend beachtet wird.
Hier setzt RESPINOW an: Im Rahmen des Projekts soll ein integriertes Modell entwickelt werden, mit dem sich die Übertragung verschiedener Atemwegsinfektionen simulieren und die kollaterale Auswirkung nichtpharmazeutischer Maßnahmen auf deren mittel- und langfristige Krankheitslast abschätzen lässt. Es ist geplant, Simulationen zu Infektionen und Krankenhausaufenthalten aufgrund von RSV, Influenza und Pneumokokken zu erstellen und diese anschließend in bestehende Prognoseplattformen für SARS-CoV-2 zu integrieren.
Die im Rahmen des Projekts gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen werden sich in Zukunft nutzen lassen, um mit ihrer Hilfe zuverlässige Belastungsprognosen der Gesundheitssysteme zu erstellen. So soll eine künftige Pandemiebekämpfung verbessert sowie die Kontrolle von Atemwegsinfektionen während und nach einer Pandemie wirkungsvoll unterstützt werden.