Förderkennzeichen: | 01GP2213C |
Fördersumme: | 205.475 EUR |
Förderzeitraum: | 2023 - 2026 |
Projektleitung: | Dr. Felix Rebitschek |
Adresse: |
Universität Potsdam, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Harding-Zentrum für Risikokompetenz Virchowstr. 2-4 14482 Potsdam |
Die prodromale und präklinische Identifizierung neurologischer Erkrankungen wie der Alzheimer-Krankheit (AD) über ätiologische Biomarker, einschließlich Blutmarker, wird derzeit erforscht. Vor ihrer Anwendung in der Primärversorgung, sind das klinische und persönliche Nutzen-Schaden-Verhältnis im Kontext der präventiven und therapeutischen Optionen sowie mögliche psychosoziale Auswirkungen, wie Stigmatisierung, festzustellen. Hierzu ist es notwendig, Einstellungen, Bedürfnisse und Erwartungen sowohl von Ärztinnen und Ärzten, insbesondere Allgemeinmedizinern als auch von Patientinnen, Patienten und deren Angehörigen zu berücksichtigen, um partizipative Entscheidungsfindungen zu gewährleisten. Dieses interdisziplinäre Projekt wird empirisch Einstellungen, Bedürfnisse und relevante Risiko- und Gesundheitskompetenzen von Hausärzten und potenziell Betroffenen mittels eines Mixed-Methods-Ansatzes ermitteln (Online-Befragung für Hausärzte und eine papierbasierte Befragung für Patienten und Angehörige sowie halbstrukturierte Interviews). Verschiedene Zukunftsszenarien, wie die AD-Risikobewertung in der deutschen Primärversorgung unter Berücksichtigung pluralistischer Orientierungen sowie sozialer, wirtschaftlicher und rechtlicher Faktoren, werden ethisch reflektiert. Ergänzt durch eine AD-Risikokommunikationsanalyse, ein digitales Tool zum Risikoverständnis und eine nicht-stigmatisierende Sprachanalyse werden schließlich Kommunikationsleitfäden, digitale Ressourcen und praktische Materialien für die medizinische Grundversorgung entwickelt. Visuelle Materialien und Erklärvideos auf einer bereits bestehenden Website ‚Gut beraten‘ sollen zudem ein Laienpublikum informieren. Das Harding-Zentrum entwickelt ein Arzt-Patienten-Kommunikationstool zum AD-Risikotest, unter Berücksichtigung sprachlich-kognitiver Einschränkungen von Patienten, sowie des Weiteren Visualisierungen, welche die Kommunikationsleitfäden unterstützen.