Veröffentlichung der Bekanntmachung: | 29.09.2016-16.01.2017 |
Förderzeitraum: | 2017 - 2020 |
Gesamte Fördersumme: | bis zu 0,7 Mio. Euro |
Anzahl der Projekte: | 1 Verbund mit insgesamt 2 Zuwendungsempfängern |
Die Legionärskrankheit (Legionellose) ist eine seltene, aber schwere und unbehandelt oft tödliche, bakterielle Lungenentzündung. Jährlich werden in Deutschland etwa 200.000 Patienten mit mittelschweren und schweren Lungenentzündungen im Krankenhaus behandelt, welche standardmäßig auf die verursachenden Bakterien Legionellen untersucht werden müssen.
Ziel des Projektes ist die Entwicklung und klinische Validierung eines hochsensitiven und -spezifischen Schnelltests für den zuverlässigen Nachweis von Legionellen in Speichel. Der Speichel-Schnelltest basiert auf Teststreifen, die farbig markierte Antikörper enthalten, welche an Proteine des Erregers binden und diese an einer Testlinie sichtbar machen. Das Testverfahren ermöglicht eine einfache Handhabung und eine nicht-invasive und damit patientenfreundliche Probenahme. Das Testergebnis steht bereits vor Ablauf von 30 Minuten fest.
Derzeit eingesetzte Methoden zur Diagnose einer Legionellose sind unbefriedigend, da sie entweder eine mangelnde Sensitivität zeigen oder arbeits- und zeitaufwändig und durch invasive Probenahmen für den Patienten riskant sind. Daher erfolgt generell bei mittelschweren und schweren Lungenentzündungen eine vorbeugende Gabe von Breitbandantibiotika zur Therapie einer möglichen Legionellose. Durch eine zuverlässige Diagnostik wird es in Zukunft möglich sein, diese zumeist unnötige Gabe von Breitbandantibiotika zu vermeiden.