Verbund

STAIRS – Konsortium zur Förderung von innovativer Forschung und Behandlung von Sepsis in Subsahara-Afrika

Weltweit treten jährlich 48,9 Millionen Sepsisfälle auf, die zu etwa 11 Millionen sepsisbedingten Todesfällen führen. Der Verbund STAIRS hat sich zum Ziel gesetzt, die Sterblichkeit durch Sepsis in Subsahara-Afrika zu senken. In den vorliegenden Vorhaben sollen Blut- und Urinproben von Erwachsenen und Kindern mit Sepsis zur Identifikation der verursachenden Erreger und Immunantwort der Patienten dienen, um Marker für eine frühe und zuverlässige Erkennung einer Sepsis zu finden. In einer Interventionsstudie soll untersucht werden, ob sich der klinische Verlauf der Patienten mit Sepsis positiv beeinflussen lässt. Zudem soll telemedizinische Expertise im Netzwerk zur verbesserten Früherkennung und Diagnostik von Sepsis aufgebaut werden. Das Ziel ist die Etablierung einer Gruppe von afrikanischen Experten, die in Zusammenarbeit mit der African Federation of Emergency Medicine (AFEM) in die Lage versetzt wird, die Früherkennung und Behandlung von schweren Infektionen und Sepsis telemedizinisch zu unterstützen.

Teilprojekte

Verbesserte Früherkennung von Sepsis und schwerer Infektion in Afrika

Förderkennzeichen: 01KA2221A
Gesamte Fördersumme: 709.076 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2028
Projektleitung: Prof. Dr. Claudia Spies
Adresse: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte, Klinik für Anästhesiologie m. S. operative Intensivmedizin
Hindenburgdamm 30
12203 Berlin

Verbesserte Früherkennung von Sepsis und schwerer Infektion in Afrika

Das "sub-Saharan Africa consorTium for the Advancement of Innovative Research and Care in Sepsis (STAIRS)" nutzt die langjährige Erfahrung seiner Mitglieder im Bereich der globalen Sepsis-Forschung, um Wissenslücken in Epidemiologie, Diagnostik und Qualität der Versorgung von Sepsis-Patienten in Subsahara-Afrika zu schließen und Forschungsstrukturen in den beteiligten Ländern zu stärken. Das Hauptziel des Teilprojekts der Charité – Universitätsmedizin Berlin ist der Aufbau telemedizinischer Expertise im Netzwerk zur verbesserten Früherkennung und Diagnostik von Sepsis und schwerer Infektion. In Zusammenarbeit mit der African Federation of Emergency Medicine (AFEM) ist das Ziel die Etablierung einer Gruppe von afrikanischen Expertinnen und Experten (Tele-Consultants), die die Früherkennung und Behandlung von schweren Infektionen und Sepsis an zunächst drei Standorten (Uganda, Äthiopien, Ghana) telemedizinisch unterstützen. Die Charité folgt bei der Implementierung einem schrittweisen strukturierten Ansatz in enger Zusammenarbeit mit AFEM. Die Charité wird außerdem in enger Kooperation mit den afrikanischen Partnern den Aufbau einer virtuellen Lernplattform zur Sepsis in Subsahara-Afrika unterstützen und mit wissenschaftlicher Expertise am Forschungstask zur Entwicklung einer innovativen diagnostischen Plattform zur Erkennung und Behandlung der Sepsis, sowie an der Weiterentwicklung eines elektronischen Tools zur Qualitätsverbesserung der Versorgung von hospitalisierten Sepsis-Patienten beitragen.

Evaluation von innovativen diagnostischen und prognostischen Markern der Sepsis

Förderkennzeichen: 01KA2221B
Gesamte Fördersumme: 857.225 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2028
Projektleitung: Dr. Torsten Feldt
Adresse: Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie
Moorenstr. 5
40225 Düsseldorf

Evaluation von innovativen diagnostischen und prognostischen Markern der Sepsis

Sepsis ist eine lebensbedrohliche Organdysfunktion, die durch eine fehlregulierte Immunantwort des Wirtes als Antwort auf eine Infektion zurückzuführen ist. Weltweit treten jährlich fast 50 Millionen Fälle auf, die zu 11 Millionen Todesfällen führen. Obwohl Länder in Afrika einen erheblichen Teil der Krankheitslast tragen, sind die Möglichkeiten für die Diagnose und Behandlung der Sepsis dort besonders eingeschränkt. Als Folge ist die Sterblichkeit bei Sepsis in SSA mit fast 40% extrem hoch und Maßnahmen zur Verbesserung der Sepsisdiagnose, -behandlung und -prävention sind dringend erforderlich. Zur Adressierung der beschriebenen Defizite wurde das "Konsortium zur Förderung von innovativer Forschung und Behandlung der Sepsis in Subsahara-Afrika" (STAIRS) gegründet. Während der 5-jährigen Laufzeit werden in einem Netzwerk mit den beiden Partnern in Deutschland und sieben Ländern in Afrika (Äthiopien, Demokratische Republik Kongo, Ghana, Mosambik, Nigeria, Sierra Leone, Uganda) qualitativ hochwertige Forschungsprojekte zur Sepsis durchgeführt. Dabei werden u. a. Häufigkeit, Auslöser und Spätfolgen der Sepsis in der Bevölkerung, sowie die Einsatzmöglichkeiten von Apps untersucht. Bei Patientinnen und Patienten, die mit Sepsis in ein Krankenhaus aufgenommen werden, werden innovative diagnostische Methoden (z. B. Sequenzierung von Erreger-DNA im Blut, Messung von neuen Biomarkern) mit der herkömmlichen Diagnostik verglichen. Auf Basis der gewonnenen Ergebnisse wird eine optimierte Kombination von Parametern zur Diagnose, Identifikation des auslösenden Erregers und Risikoabschätzung ausgewählt und in einer randomisierten kontrollierten klinischen Studie (RCT) auf ihren klinischen Nutzen hin untersucht. Die Ergebnisse der Forschungsprojekte sollen letztlich zur Verbesserung der medizinischen Versorgung und zur Senkung der Sterblichkeit durch Sepsis in Afrika beitragen. Ausbildung und Aufbau von klinischer und wissenschaftlicher Expertise sind ein zentraler Bestandteil aller Projektaktivitäten.