Förderkennzeichen: | 01KD2211A |
Fördersumme: | 143.342 EUR |
Förderzeitraum: | 2022 - 2024 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Andreas Kist |
Adresse: |
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Juniorprofessur für Artificial Intelligence in Communication Disorders Konrad-Zuse-Str. 3/5 91052 Erlangen |
Die Inzidenz von Kopf-Hals-Krebs (HNSCC) nimmt stetig zu und steht heute an siebter Stelle aller neu diagnostizierten bösartigen Erkrankungen weltweit. Trotz aller Bemühungen der modernen Onkologie ist die Prognose von HNSCC nach wie vor schlecht, was sich in unbefriedigenden 5-Jahres-Überlebensraten von nur 25 % bis 60 % zeigt. Obwohl sich die Immuntherapie zu einer wichtigen therapeutischen Säule entwickelt hat, fehlt es nach wie vor an zuverlässigen prädiktiven Biomarkern für eine präzise und personalisierte onkologische Therapie. Ein wesentlicher Grund dafür ist das Fehlen eines umfassenden und groß angelegten Datensatzes für die Entwicklung valider prädiktiver Biomarker, da derzeit nur wenige strukturierte und harmonisierte Daten zu HNSCC verfügbar sind. In diesem Verbund wird dieses Problem angegangen, indem ein umfassender, multimodaler Datensatz, genannt HANCOCK, bereitgestellt wird, der harmonisierte, retrospektive, reale Patientendaten enthält, die in den letzten Jahrzehnten an einem der größten Kopf-Hals-Zentrum in Deutschland gesammelt wurden. In diesem Vorhaben werden aufbereitete und annotierte 1) klinische Berichte mit demographischen Daten und Freitext, 2) Daten aus Blutproben, 3) gefärbte histopathologische Tumorschnitte und 4) gezielte Färbungen von Tumorgewebeproben für spezifische Immunzellpopulationen analysiert und ein Anwendungsbeispiel des fertigen Datensatzes erprobt. Es wird angenommen, dass der HANCOCK-Datensatz einen langfristigen und großen Einfluss auf die Kategorisierung, Diagnose und die Auswahl einer präzisen individualisierten Krebstherapie haben wird, da ein einzigartiger, umfassender, großer und realer Datensatz zur Verfügung gestellt wird, der für die Erforschung, Validierung und Erstellung prädiktiver Biomarker ideal geeignet ist.