Teilprojekt eines Verbundes

TP 2: Politikwissenschaftliche Analyse

Förderkennzeichen: 01GP1606B
Fördersumme: 248.369 EUR
Förderzeitraum: 2016 - 2019
Projektleitung: Prof. Dr. Renate Martinsen
Adresse: Universität Duisburg-Essen, Fakultät für Gesellschaftswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft
Lotharstr. 65
47057 Duisburg

Vor dem Hintergrund öffentlich ausgetragener Stammzelldebatten und einer dynamischen Entwicklung in diesem biomedizinischen Forschungsfeld wächst die Kontingenz von Entscheidungen, die – sobald sie einen Bezug auf kollektiv verbindliches Entscheiden aufweisen – zu „politischen" Risiken transformiert werden und damit auf politische Entscheidungsträger zurechenbar sind. Durch den Einbezug gesellschaftlicher Akteure in politische Willensbildungsprozesse wird gegenwärtig zunehmend versucht, die Legitimation von politischen Entscheidungen in sensiblen Policyfeldern auf eine sozial breitere Basis zu stellen (Stichwort „Governance"). Im Teilprojekt sollen gesellschaftliche Diskurse zu Chancen und Risiken der Stammzellforschung und ihren Anwendungen mit Mitteln der qualitativen Sozialforschung einer differenzierten Analyse unterzogen und für die politische Praxis fruchtbar gemacht werden. Dabei wird davon ausgegangen, dass die positiven und negativen Visionen, die in den zukunftsorientierten Diskursen transportiert werden, eine steuernde Wirkung in der Gegenwart entfalten sowie Prognosen bezüglich der Anschlussfähigkeit konkreter Entscheidungspolitiken in den unterschiedlichen Bereichen der Stammzellforschung und -praxis an die gesellschaftlichen Kommunikationsprozesse ermöglichen.