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Die Untersuchung dieser Diskursverschiebung steht im Zentrum dieses Teilprojektes. Auf der Basis verschiedener Repräsentationen des medizinethischen Diskurses will das Teilprojekt a) rekonstruieren, wie und warum die angesprochene Verschiebung erfolgte, b) die Motoren der Diskursverschiebung identifizieren, c) analysieren, ob und inwiefern der Risikodiskurs moralische Normen des alten Diskurses transportiert und zuletzt d) die Hypothese prüfen, dass moralische Fragen innerhalb des Risikodiskurses sich als wertorientierte Spuren in einer zweckorientierten Welt verstehen lassen. Differenziert nach Stammzelltypen sollen die Argumente für und wider die Ausweitung spezifischer Stammzellforschungen und -anwendungen auf ihren moralischen Gehalt hin analysiert werden. Mittels Datenbankrecherchen sollen die relevanten Beiträge aus Fachzeitschriften und Richtlinien von Fachgesellschaften und politischen Akteuren zum ethischen Umgang mit Stammzellforschung- und Anwendung identifiziert. Auf Basis dieses Korpus sollen im zweiten Schritt systematisch die Hauptakteure des Diskurses ermittelt und in nach Zugehörigkeitsmerkmalen sortiert werden. In einem dritten Schritt sollen die vorgebrachten ethischen Argumente und die Argumente, die Chancen und Risiken adressieren, erfasst und kategorisiert werden. Eine Korrelation der Ergebnisse aus Schritt 2 und 3 soll dazu dienen, institutionelle, nationale, stammzellytypenbasierte und diachrone Differenzgrößen zu ermitteln. Im letzten Schritt sollen dann wertorientierte und zielorientierte Argumentstrukturen analysiert werden und das Verhältnis von Wert- und Zweckorientierung im Diskurs rekonstruiert werden.