Ein Nationales Aktionsbündnis treibt die Erforschung Seltener Erkrankungen voran. Sein wichtigstes Ziel: eine bessere Versorgung der Betroffenen. Patientenorganisationen sind dabei wertvolle Partner.
Das Engagement der Forschungspolitik trägt wesentlich dazu bei, dass Ärztinnen und Ärzte Seltene Erkrankungen immer präziser verstehen und die Betroffenen besser behandeln können. Dafür bündeln Forschende ihr Know-how sowie ihre Ressourcen. Und auch Unternehmen beteiligen sich an der Entwicklung neuer Diagnoseverfahren und Therapien. Neben einem Nationalen Aktionsbündnis ist das auch ein Verdienst der Patientenorganisationen, die den „Seltenen“ eine Stimme verleihen.
Nationales Aktionsbündnis für Menschen mit Seltenen Erkrankungen (NAMSE)
Seltene Erkrankungen besser erkennen und behandeln – das sind die Ziele des Nationalen Aktionsbündnisses für Menschen mit Seltenen Erkrankungen (NAMSE). Dieses Bündnis riefen im Jahr 2010 das BMBF, das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und die Selbsthilfeorganisation Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen e.V. (ACHSE) gemeinsam ins Leben.
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Nationaler Aktionsplan: Ziele und Handlungsfelder
Das NAMSE bündelt bestehende Initiativen, vernetzt Forschende sowie Ärztinnen und Ärzte und führt Informationen für Behandelnde und Betroffene zusammen. 2013 veröffentlichte NAMSE einen Nationalen Aktionsplan für Seltene Erkrankungen. Dieser umfasst folgende Ziele:
Auf der Basis des Aktionsplans hat das NAMSE 2020 seine Strategie für die nächsten Jahre festgelegt: Strategiepapier des NAMSE 2020-2022 (PDF)
Patientenorganisationen als Partner der Forschung
Um seine Ziele zu erreichen, arbeitet das NAMSE neben der ACHSE auch mit der internationalen Patientenorganisation EURORDIS zusammen. Beide verfügen über wertvolle Informationen für die patientenorientierte Erforschung Seltener Erkrankungen, die sie in forschungspolitische Entscheidungen einbringen. Zudem können sie ihre Mitglieder dazu motivieren, Forschungsprojekte zu unterstützen.
Eine Stimme für die Seltenen: ACHSE und EURORDIS
Mehr als 90 Selbsthilfeorganisationen schlossen sich in Deutschland 2004 zur ACHSE zusammen. Ihre Mission: Sie wollen Menschen mit Seltenen Erkrankungen in der Öffentlichkeit Gehör verschaffen und deren Interessen gegenüber der Politik, der Wirtschaft und dem Gesundheitswesen vertreten. ACHSE ist Mitglied der europäischen Patientenorganisation EURORDIS. Diese staatlich unabhängige Allianz vertritt mehr als 1.000 Organisationen aus über 70 Ländern.
Internationaler Tag der Seltenen Erkrankungen
Im Jahr 2008 machte EURORDIS den jeweils letzten Tag im Februar zum weltweiten „Rare Disease Day“. So fällt in Schaltjahren der Tag der Seltenen Erkrankungen auf den seltensten Tag, den der Kalender zu bieten hat, den 29. Februar. Die ACHSE koordiniert und bewirbt in Deutschland dazu zahlreiche Aktionen – von medizinischen Fachtagungen und bunten Kulturabenden bis hin zu öffentlichen Informationsveranstaltungen.