Förderkennzeichen: | 01EJ2411A |
Fördersumme: | 1.604.690 EUR |
Förderzeitraum: | 2024 - 2027 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Birgit Sawitzki |
Adresse: |
Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte, Institut für Medizinische Immunologie Charitéplatz 1 10117 Berlin |
Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue Syndrom (ME/CFS) ist eine chronische, komplexe Erkrankung mit heterogenem Erscheinungsbild, die sowohl Erwachsene als auch Kinder und Jugendliche betrifft. Unklar ist, ob sich die zugrunde liegenden Mechanismen bei Jugendlichen und Erwachsenen ähneln. Jedoch werden Infektionen mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) in allen Altersgruppen mit dem Auftreten von ME/CFS und der Bildung von Antikörpern mit Homologien zu Autoantigenen (Autoantikörpern - AAK) in Verbindung gebracht. Neben dieser direkten Begünstigung von AAK ist eine indirekte Wirkung von EBV durch eine gestörte Expression hemmender Checkpointmoleküle (CM) autoreaktiver B-Zellen im Kontext von SARSCoV-2-Infektionen denkbar. Diese CMs bilden wiederum einen zentralen Bestandteil der T-Zell-Kontrolle. Das Ziel des CURE-ME Verbundes ist, den Zusammenhang zwischen EBV, EBV-induzierten, kreuzreaktiven und anderen Autoantigenen als Ursachen für abweichende T- und B-Zell-Reaktionen und Autoimmunität bei ME/CFS zu untersuchen. Hierzu sollen 1) altersspezifische und gemeinsame EBV-AAK-Profile charakterisiert; 2) der Einfluss einer gestörten T-B-Zell-Kommunikation und CM-Expression auf die Aktivierung autoreaktiver B-Zellen untersucht sowie 3) eine erhöhte Häufigkeit von EBV-kreuzreaktiven und anderen autoreaktiven B-Zellen nachgewiesen und gezielt gehemmt werden. An der Charité - Universitätsmedizin Berlin wird neben klinischen und immunologischen Phänotypisierungen neuronaler Autoantigene untersucht, ob eine gestörte T-B-Zell-Kommunikation bei ME/CFS auftritt und wie diese mit klinischen Merkmalen und AAK-Profilen in Verbindung steht. Weiterhin wird eine funktionelle Charakterisierung und Manipulation von antigenspezifischen B-Zellen durchgeführt. Der Verbund CURE-ME wird dazu beitragen die Pathomechanismen postinfektiöser ME/CFS besser zu verstehen, Biomarker für eine spezifische, frühzeitige Diagnose sowie Angriffspunkte für neue Behandlungskonzepte zu identifizieren.