Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) ist eine schwere neuroimmunologische Erkrankung, die oft zu einem hohen Grad körperlich-seelischer Behinderung führt. Ihre Ursache und Entstehung ist noch weitgehend unbekannt. Daher sind die Möglichkeiten für die klinische Behandlung der Patientinnen und Patienten begrenzt. Große Wissenslücken bestehen, da kaum Gewebeproben von Betroffenen verfügbar sind und Vergleiche zu definierten Kontrollgruppen schwierig zu bewerkstelligen sind.
Im Forschungsverbund SERIMM sollen Hinweise auf einen veränderten Stoffwechsel des Neurotransmitters Serotonin sowie auf eine Fehlregulation des Immunsystems beleuchtet werden. Hierfür ist vorgesehen mittels Hochdurchsatz-Analysemethoden parallel Proben aus Patientenkohorten und COVID-19-Tiermodellen (Maus, Hamster) zu untersuchen.
Diese Arbeiten sollen einen wichtigen Beitrag für ein besseres Verständnis der Pathophysiologie von ME/CFS liefern und helfen, Veränderungen im Gewebe- und Immunsystem bei ME/CFS besser zu verstehen. Weiterhin sollen ME/CFS-spezifische Biomarker entdeckt und mechanistische Studien in den Tiermodellen durchgeführt werden. Dies soll zukünftig das Testen von Wirkstoffen und anderen Behandlungsmodalitäten für ME/CFS in präklinischen Modellen erlauben, und zur Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze beitragen.