Fördermaßnahme

Pathomechanismen von ME/CFS

Veröffentlichung der Bekanntmachung: 2023
Förderzeitraum: 2024 - 2027
Gesamte Fördersumme: bis zu 15 Mio. Euro
Anzahl der Projekte: 6 Verbundvorhaben und 1 Einzelprojekt

1. Ziele des Förderschwerpunktes

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert diese Fördermaßnahme mit dem Ziel, die Pathomechanismen von postinfektiöser Myalgischer Enzephalomyelitis/Chronischem Fatigue-Syndrom (ME/CFS) näher zu erforschen. Dadurch soll ein besseres Verständnis der Entstehung und unterschiedlichen Ausprägung dieser Erkrankung erreicht werden, aus dem sich Ansätze für die Verbesserung der Prävention, Diagnose und Therapie ableiten lassen. Durch einen interdisziplinären Ansatz der Verbundforschung unter Kooperation zwischen Forschenden aus der Grundlagen- und klinischen Forschung soll die Erforschung neuer Erkenntnisse und Lösungsansätze ermöglicht werden.

2. Stand der Fördermaßnahmen

Die Richtlinie zur Förderung interdisziplinärer Verbünde zur Erforschung der Pathomechanismen von Myalgischer Enzephalomyelitis/Chronischem Fatigue Syndrom (ME/CFS) wurde im September 2023 veröffentlicht. Unter Beteiligung eines internationalen Gutachtergremiums wurden sieben Forschungsverbünde zur Förderung ausgewählt. Die Förderung erfolgt für die Dauer von drei Jahren.

Einzelprojekte

FAME - Funktionelle Autoantikörper gegen G-Protein-gekoppelte Rezeptoren bei Betroffenen mit ME/CFS

Förderkennzeichen: 01EJ2409
Gesamte Fördersumme: 1.759.607 EUR
Förderzeitraum: 2024 - 2027
Projektleitung: PD Dr. Dr. Bettina Hohberger
Adresse: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum Erlangen, Augenklinik, Lehrstuhl für Augenheilkunde
Schwabachanlage 6
91054 91054 Erlangen

FAME - Funktionelle Autoantikörper gegen G-Protein-gekoppelte Rezeptoren bei Betroffenen mit ME/CFS

Das führende Symptom des post-infektiösen ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/chronisches Erschöpfungssyndrom) ist eine starke Erschöpfung, die durch körperliche Anstrengung verschlechtert wird. Studien bei Betroffenen mit ME/CFS ergaben Hinweise auf eine Beteiligung von Autoantikörpern gegen G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (GPCR). Aufgrund des Mangels einfacher Tests für Autoantikörper, welche die GPCR aktivieren, ist die Rolle von Antikörpern gegen GPCR für die Pathogenese von ME/CFS noch nicht aufgeklärt. Vorarbeiten konnten in einer Untergruppe von Post-COVID-Betroffenen zeigen, dass diese Autoantikörper mit einer gestörten Durchblutung im Bereich der Augen und des Gehirns assoziiert sind. Da Symptome von Post-COVID den Symptomen bei ME/CFS ähneln, ist im Vorhaben "FAME" geplant, die krankheitsauslösende Funktion der GPCR-Antikörper bei Betroffenen mit ME/CFS zu untersuchen sowie neue Tests zum Nachweis von funktionell aktiven Autoantikörpern gegen GPCR zu entwickeln, welche auf humanen induzierten pluripotenten Stammzellen basieren. Des Weiteren soll das Vorhaben klären, wie häufig Autoantikörper gegen GPCR bei Erwachsenen und Kleinkindern mit ME/CFS sind, was die Auslöser für die Bildung dieser Autoantikörper nach Infektionen sind und ob der Nachweis der GPCR-Antikörper mit den klinischen Symptomen korreliert. Damit wird das Vorhaben einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung und zum Verständnis der Rolle von GPCR-Autoantikörpern bei der Entstehung von ME/CFS sowie zur Entwicklung von neuen Therapien für ME/CFS leisten.