Durch Integration der Fachperspektiven von Medizinethik und Gesundheitsökonomik liefert der Verbund MENON einen Beitrag zur normativen und ökonomischen Bewertung der Erfolgsaussichten der Systemmedizin. Dabei fokussiert der Verbund auf Problemfelder, die bei Translation der Systemmedizin in die Versorgung aus der Verfügbarmachung großer Datenmengen für Diagnostik und Therapie erwachsen dürften. Näherhin analysiert der Verbund Herausforderungen, die a) mit der Einführung von Supportsystemen zur IT-gestützten Diagnosestellung und Therapieplanung im Rahmen einer Systemmedizin einhergehen dürften sowie b) aus quantitativ und qualitativ neuartigen Risiken hinsichtlich der Generierung von gesundheitsrelevanter Überschussinformation (Zusatz- und Nebenbefunde) resultieren könnten. Durch Zusammenführung von logischen, empirischen, normativen sowie begriffs- und diskursanalytischen Arbeitsweisen aus dem Bereich der Ethik mit ökonomischen Methoden leistet MENON einen Beitrag zur Klärung der außermedizinischen Voraussetzungen einer gelingenden Integration der Systemmedizin in die medizinische Versorgungspraxis. In den Teilprojekten 2 und 3 werden translationsethische Hürden im Zusammenhang mit der Generierung von Zusatzbefunden bzw. die damit einhergehenden ökonomischen Herausforderungen analysiert.