Förderkennzeichen: | 01EJ2407C |
Fördersumme: | 291.919 EUR |
Förderzeitraum: | 2024 - 2027 |
Projektleitung: | Dr. Karen Insa Wolf |
Adresse: |
Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie (IDMT) Marie-Curie-Str. 2 26129 Oldenburg |
Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue Syndrom (ME/CFS) ist eine schwere neuroimmunologische Erkrankung, die oft zu einem hohen Grad körperlich-seelischer Behinderung führt. Das Gesamtziel des Projekts ist die Charakterisierung biologischer Mechanismen, die mit Funktionsstörungen des Gehirns bei ME/CFS wie kognitiven Störungen, Fatigue, Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Überempfindlichkeit gegenüber sensorischen Reizen verbunden sind. Dabei kann die Aktivität spezifischer Nervenzellverbünde im Schlaf als "Fenster zur Gehirnfunktion" dienen. Ausgewählte Schlafmerkmale, beispielsweise Schlafspindeln, bilden die funktionelle Integrität neuronaler Netzwerke ab, die an wichtigen Funktionen wie Gedächtnisbildung, Schlafstabilisierung und Verarbeitung von Sinnesreizen beteiligt sind. Funktionsstörungen dieser Netzwerke werden mit multimodalen bildgebenden und biochemischen Untersuchungen der Funktion des Gefäßbetts in Zusammenhang gebracht. Sie werden ergänzt durch die Bestimmung polygener Risikoprofile. Dieser Ansatz ermöglicht es, biologische Mechanismen auf Systemebene zu charakterisieren und Prädiktoren für ME/CFS auf individueller Ebene abzuleiten, die auf diese Weise Ansätze für eine künftige personalisierte Therapie bieten. Das Teilvorhaben des Fraunhofer Instituts für Digitale Medientechnologien (FhG IDMT) befasst sich mit der Schlafdatenerhebung von schwer kranken jugendlichen ME/CFS-Patientinnen und -Patienten. Es werden Schlafmessungen in ihrer häuslichen Umgebung mittels einer speziellen Sensortechnik mit flexiblen Elektrodengrids und Analysen bei dieser sonst selten abgebildeten Patientengruppe durchgeführt, vorteilhaft für die Untersuchung der Mechanismen von Gefäßerkrankungen aufgrund des Fehlens krankheitsunabhängiger kardiovaskulärer Begleiterkrankungen. Das Vorhaben ist Teil des Forschungsverbundes "SLEEP-NEURO-PATH". Dieser wird durch das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim koordiniert und hat insgesamt drei Projektpartner.