Die CAR-T-Zelltherapie ist eine Immuntherapie, welche die vorhandenen Immunzellen gezielt stärkt. Patienteneigene Abwehrzellen, die T-Zellen, werden mit einem sogenannten chimären Antigenrezeptor ausgestattet, der es erlaubt, gezielt bösartige Zellen zu erkennen und so eine Immunantwort gegen den Tumor auszulösen. Bisher hat diese Zelltherapie jedoch bei festen Tumoren keine dauerhafte Wirkung erzielt.
Die Forschenden verändern die T-Zellen von Patientinnen und Patienten mit multiplem Myelom und klarzelligem Nierenkarzinom, um ihnen mehr Energie und Langlebigkeit zu verleihen (Batf3-Transkriptionsfaktor). Dabei sind die CAR-T Zellen gezielt auf das ROR2 Antigen gerichtet, das auf Krebszellen des Blutes und von festen Tumoren vorkommt, nicht aber auf normalem Gewebe im Körper. Die Therapie sollte daher voraussichtlich sehr gut verträglich sein.
Wie im Falle der Behandlung von Krebspatientinnen und -patienten mit ROR2-spezifischen CAR-T-Zellen besteht für viele neue, potenziell wirksame Therapieansätze aufgrund eines begrenzten Einsatzspektrums oder hoher wissenschaftlich-technischer Risiken kein unmittelbares kommerzielles Interesse von pharmazeutischen Unternehmen an der weiteren klinischen Entwicklung. Das BMBF fördert in der Fördermaßnahme "Frühe klinische Studien" deshalb die Durchführung wissenschaftsinitiierter früher klinischer Studien bis Phase II und trägt dazu bei, dass neue Therapieansätze für Patientinnen und Patienten weiterverfolgt werden.