Förderkennzeichen: | 01GP2205C |
Fördersumme: | 317.046 EUR |
Förderzeitraum: | 2022 - 2025 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Tobias Cantz |
Adresse: |
Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie Carl-Neuberg-Str. 1 30625 Hannover |
Neue Verfahren vermögen die Genexpression auf verschiedenen genomischen Ebenen mit hoher Präzision zu verändern. Dadurch werden Therapien für genetische Erkrankungen von der Anwendung rekombinanter Nukleinsäuren entkoppelt und neuartige 'somatische genomische Therapien' (SGT) ermöglicht. Die Kernziele des Forschungsprojekts sind, 1) die sich aus SGT ergebenden ethischen und rechtlichen Klassifizierungsfragen zu klären; 2) die Wettbewerbsfähigkeit des auf SGT anwendbaren europäischen und deutschen Regulierungsrahmens zu bewerten und 3) mit SGT einhergehende Probleme von Fairness und Sicherheit zu untersuchen. Auf der Grundlage eines auf vier Kriterien (Klassifizierung, Wettbewerbsfähigkeit, Fairness, Sicherheit) aufbauenden gemeinsamen analytischen Rahmens werden die drei Teilprojekte (Recht, Ethik, Biomedizin) in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit die folgenden erwarteten Ergebnisse erarbeiten: 1) präzise Kriterien für die ethische und rechtliche Klassifizierung von SGT; 2) ethisch reflektierte Vorschläge für Änderungen des auf SGT anwendbaren Rechts unter Einschluss einer Skizze für ein 'Deutsches Zentrum für Genomische Therapien'; 3) Kriterien hinsichtlich des gleichen Zugangs zu und der gerechten Verteilung von Ressourcen für SGT und 4) eine systematische Klärung der Fragen zur Sicherheit von SGT. Stakeholder werden über eine Bürgerkonferenz und einen parlamentarischen Runden Tisch einbezogen. Die Ergebnisse werden in Zeitschriftenaufsätzen und in Monographien veröffentlicht und anlässlich einer wissenschaftlichen Konferenz zur Diskussion gestellt. Das Teilprojekt 3 der Medizinischen Hochschule wird sich vordringlich mit den biomedizinischen Aspekten zur Klassifizierungen, Wettbewerbsfähigkeit, Fairness und Sicherheit von SGT befassen und wird die biomedizinischen und translational klinischen Aspekte in die Skizzierung der Grundstruktur und Aufgaben eines "Deutschen Zentrums für Genomische Therapien" einbringen.