Die technischen und methodischen Fortschritte in den modernen Lebenswissenschaften verändern fortwährend weite Teile der Gesundheitsforschung und -versorgung und stellen bestehende Wertevorstellungen auf die Probe. Eine wesentliche Voraussetzung für sachgerechte Informationen und eine reflektierte Auseinandersetzung der Gesellschaft mit systematischen Veränderungen, Fortschritten und Entwicklungen ist die sorgfältige Analyse von Chancen und Risiken für den weiteren Umgang.
Das Verbundprojekt NANoSoGT ist Teil der BMBF-Fördermaßnahme „Forschung zu ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten in den Lebenswissenschaften“. Ziel dieser Maßnahme ist es, die ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekte der aktuellen Entwicklungen in den Lebenswissenschaften zu identifizieren und wissenschaftliche Grundlagen für einen informierten und sachorientierten wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskurs zu legen sowie den Stand des Wissens zu erweitern. Thema des Verbundes NANoSoGT sind neuartige Therapien für genetische Erkrankungen: somatische genomische Therapien (SGT). Ziel des Verbundes NANoSoGT ist, Kriterien für ethische und rechtliche Rahmenbedingungen von SGT festzulegen. Dazu werden u. a. in einer Bürgerkonferenz Kriterien der gerechten Verteilung von Ressourcen für SGT diskutiert und ein Plan für ein Deutsches Zentrum für Genomische Therapien entworfen.
Die Forschenden gehen dabei Fragen nach wie: Welche Prinzipien sind für die ethische und rechtliche Bewertung von SGT relevant? Ist der derzeitige Rechtsrahmen zweckmäßig? Sind die Sicherheit, Wirksamkeit und der gleichberechtigte Zugang zu SGT gewährleistet? Wie muss der gegenwärtigen Regelungsrahmen neuartiger SGT angepasst werden?
Die Ergebnisse des Verbundvorhabens liefern die Grundlage für Leitlinien als Orientierungs- und Entscheidungshilfe für verschiedene Interessensgruppen.