Die technischen und methodischen Fortschritte in den modernen Lebenswissenschaften verändern fortwährend weite Teile der Gesundheitsforschung und -versorgung und stellen bestehende Wertvorstellungen auf die Probe. Eine wesentliche Voraussetzung für sachgerechte Informationen und eine reflektierte Auseinandersetzung der Gesellschaft mit systematischen Veränderungen, Fortschritten und Entwicklungen ist die sorgfältige Analyse von Chancen und Risiken für den weiteren Umgang.
Das Verbundprojekt PRACC ist Teil der BMBF-Fördermaßnahme „Forschung zu ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten in den Lebenswissenschaften“. Ziel dieser Maßnahme ist es, die ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekte der aktuellen Entwicklungen in den Lebenswissenschaften zu identifizieren, den Stand des Wissens zu erweitern und somit wissenschaftliche Grundlagen für einen informierten und sachorientierten wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskurs zu legen.
Ziel des Verbundes PRACC ist die Erarbeitung eines ethischen Rahmens für einen angemessenen Umgang der Gesellschaft mit den Folgen des Klimawandels, der von den Grundbegriffen der generationenübergreifenden Gerechtigkeit und Freiheit ausgeht. Dabei sollen einerseits bioökonomische Analysen genutzt werden, um Anpassungen für Produktionsprozesse und Konsumverhalten zu erarbeiten. Andererseits sollen Naturschutzmaßnahmen angesichts des durch Klimawandel bedingten Biodiversitätsverlustes analysiert werden. Dabei wird auch das jüngste „Klimaurteil“ des Bundesverfassungsgerichts analysiert und beurteilt.
Die Forschenden gehen dabei insbesondere den Fragen nach: Welche Maßnahmen können in einer Demokratie ergriffen werden, um dem Klimawandel entgegenzuwirken? Welche Beschränkungen ergeben sich bezogen auf die intergenerationelle Gerechtigkeit? Wie beeinflusst der Verlust der Biodiversität das menschliche Gedeihen?
Die Ergebnisse sollen als Orientierungspunkte und Empfehlungen für den politisch-gesellschaftlichen Diskurs dienen.