Durch die gestiegene Lebenserwartung, aber auch durch veränderte Lebensgewohnheiten haben chronische Erkrankungen in nahezu allen Industrienationen zugenommen. Dies stellt nicht nur jeden einzelnen Menschen, sondern auch die Gesellschaft vor große Herausforderungen. Gezielte Gesundheitsförderung und Prävention können wesentlich dazu beitragen, die Gesundheit sowie das Wohlbefinden der Menschen zu stärken und damit die Qualität gewonnener Lebensjahre zu erhöhen.
Es existieren vielfältige Präventions- und Gesundheitsförderungsangebote für verschiedene Zielgruppen in unterschiedlichen Lebenswelten. Es ist jedoch nach wie vor zu wenig erforscht, ob und unter welchen Bedingungen diese Interventionen auch auf andere Lebenswelten oder andere Zielgruppen übertragbar sind.
Mit der Fördermaßnahme „Forschung zur Stärkung der Evidenzbasierung und des Transfers in der Präventionsforschung“ unterstützt das BMBF daher im „Modul 2 - Konfirmatorische Studien zur Wirksamkeit von komplexen und lebensweltbezogenen Maßnahmen der Primärprävention und Gesundheitsförderung“ Vorhaben, welche die Übertragbarkeit von präventiven und gesundheitsfördernden Interventionen auf andere Lebenswelten und/oder Zielgruppen untersuchen.
Im Rahmen des Vorhabens wird überprüft, ob bzw. unter welchen Bedingungen das ursprünglich aus Belgien stammende Bewegungsförderungsprogramm „10.000 Steps“ auf Deutschland übertragen werden kann. Die Intervention besteht aus verschiedenen Komponenten, wie etwa das Aufstellen von Schildern mit Laufrouten oder die Ausgabe von Schrittzählern. Durchgeführt wird das Programm in mehreren Lebenswelten, wie z. B. Arbeitsplätzen, Schulen oder Seniorenanlagen. In der kontrollierten Interventionsstudie sollen insgesamt 1.708 Personen aus der Studienregion (Düsseldorf) sowie der Kontrollregion (Wuppertal) eingeschlossen werden.