Durch die gestiegene Lebenserwartung, aber auch durch veränderte Lebensgewohnheiten haben chronische Erkrankungen in nahezu allen Industrienationen zugenommen. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Muskel-Skelett-Erkrankungen, psychische und neurodegenerative Erkrankungen sind mittlerweile zu Volkskrankheiten geworden. Dies stellt nicht nur jeden einzelnen Menschen, sondern auch die Gesellschaft vor große Herausforderungen. Gezielte Gesundheitsförderung und Prävention können wesentlich dazu beitragen, die Gesundheit sowie das Wohlbefinden der Menschen zu stärken und damit die Qualität gewonnener Lebensjahre zu erhöhen.
Es existieren vielfältige Präventions- und Gesundheitsförderungsangebote für verschiedene Zielgruppen in unterschiedlichen Lebenswelten. Es ist jedoch nach wie vor viel zu wenig erforscht, ob und unter welchen Bedingungen diese Interventionen auch auf andere Lebenswelten oder andere Zielgruppen übertragbar sind.
Mit der Fördermaßnahme „Forschung zur Stärkung der Evidenzbasierung und des Transfers in der Präventionsforschung“ unterstützt das BMBF daher im „Modul 2 - Konfirmatorische Studien zur Wirksamkeit von komplexen und lebensweltbezogenen Maßnahmen der Primärprävention und Gesundheitsförderung“ Vorhaben, welche die Übertragbarkeit von präventiven und gesundheitsfördernden Interventionen auf andere Lebenswelten und/oder Zielgruppen untersuchen.
In dem Vorhaben soll überprüft werden, ob bzw. unter welchen Bedingungen das US-amerikanische Präventionsprogramm „Communities That Care (CTC)“ auch auf deutsche Verhältnisse übertragen werden kann. CTC unterstützt Kommunen durch Beratungen und Schulungen bei der Entwicklung, Einrichtung und nachhaltigen Verankerung von evidenzbasierten Maßnahmen der kommunalen Gesundheitsförderung für Kinder und Jugendliche. Im Zentrum der Untersuchung steht eine multizentrische Kohortenstudie mit 4.733 5. Klässler*innen aus zahlreichen Kommunen in ganz Deutschland.