Die Gesundheit aller Bevölkerungsgruppen zu stärken und zu erhalten ist das Ziel der Prävention und Gesundheitsförderung. Hierdurch sollen lebensstil- und umweltassoziierte Erkrankungen verringert, in ihrem Verlauf gemildert sowie aufwendige und kostenintensive kurative und rehabilitative Maßnahmen reduziert werden.
Bei „MindMatters" handelt es sich um das umfangreichste Programm zur Förderung der psychischen Gesundheit im Setting Schule in Deutschland. Es wird seit 15 Jahren durchgehend durch Träger der gesetzlichen Kranken- und Unfallversicherung gefördert und bundesweit umgesetzt. Bisherige Evaluationsstudien weisen darauf hin, dass durch MindMatters eine positive Entwicklung an Schulen und bei Schüler/innen hervorgerufen werden kann. Die aktuelle Evidenzlage ist jedoch als unzureichend anzusehen, was unter anderem daran liegt, dass die Überprüfung der Wirksamkeit komplexer lebensweltbezogener Interventionen hohe Ansprüche an die Studienplanung und den Ressourceneinsatz stellt.
Um die bisherigen Befunde zu replizieren und zu erweitern, soll eine cluster-randomisierte Kontrollgruppenstudie zum Programm MindMatters durchgeführt werden.
Die Studie soll in Grundschulen aus Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz durchgeführt werden. Der Abstand zwischen Prä- und Postmessung ist auf 18 Monate festgelegt. Eine Poweranalyse ergab eine notwendige Stichprobengröße von 2615 Schüler/innen der 1. und 2. Jahrgangsstufe sowie von 600 Lehrkräften. Es ist geplant, dies mit insgesamt 40 beteiligten Grundschulen umzusetzen. Neben der reinen Effektprüfung soll untersucht werden, ob und welche vermittelnden Variablen identifiziert werden können und welche Schulmerkmale die Wirkung moderieren