Das Verbundprojekt COMPAIN ist Teil der BMBF-Fördermaßnahme „Richtlinie zur Förderung von Zuwendungen für multinationale Forschungsprojekte zu ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten der Neurowissenschaften im Rahmen des ERA-NET NEURON“. Ziel dieser Maßnahme ist es, Fragen der ethischen, philosophischen, rechtlichen und sozio-kulturellen Aspekte bezogen auf neurowissenschaftliche Forschung zu identifizieren, wissenschaftliche Grundlagen für einen informierten gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Diskurs zu legen, Chancen und Risiken, die sich aus dem technischen und methodischen Fortschritt ergeben, zu bewerten sowie den allgemeinen Wissensstand zu erweitern.
Schmerz wird seit langem als subjektive Erfahrung verstanden, wobei es schon immer Bemühungen gab, Schmerz mit objektiven Mitteln besser zu beschreiben. Forschungen aus Neurowissenschaften und -philosophie haben ergeben, dass Schmerz sich wahrscheinlich aus verschiedenen Modulen zusammensetzt und sich der Begriff „Schmerz“ damit nicht auf ein einzelnes Phänomen bezieht. Diese Erkenntnis spielt aber in der (bio)ethischen Diskussion keine Rolle, so wird Schmerz hier als singuläres, negatives Phänomen verstanden, das vermieden werden sollte. Der Verbund untersucht, inwieweit die breitere Sichtweise von Schmerz die normative Bewertung in der (praktischen) Ethik beeinflussen muss. Dazu wird der Begriff „Schmerz“ in dem Sprachgebrauch von Laien sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erforscht und eine neue empirisch informierte Systematik des Begriffs erarbeitet. Anschließend kann diese im klinischen Alltag erforscht werden. Durch die internationale Zusammensetzung des Verbunds können auch kulturelle Unterschiede in der Wahrnehmung von Schmerz erforscht werden.
In dem Projekt arbeiten die deutschen Partner mit einem internationalen Partner aus Taiwan interdisziplinär zusammen.