Die Neurowissenschaften erweitern unser Verständnis von Struktur und Funktion des menschlichen Gehirns unter gesunden und krankhaften Bedingungen ständig. Diese Erkenntnisse sind wichtig, um neue Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Allerdings können neurowissenschaftliche Erkenntnisse auch bedeutsame Auswirkungen auf den Einzelnen und die Gesellschaft haben.
Das Verbundprojekt FUTUREBODY ist Teil der BMBF-Fördermaßnahme „europäische Forschungsprojekte zu ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten der Neurowissen-schaften“ im Rahmen des ERA-NET NEURON. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Forschungsaktivitäten und -programme der beteiligten Partnerländer auf dem Gebiet der krankheitsbezogenen Neurowissenschaften zu bündeln, um gemeinsame kooperative Forschungsansätze in den ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten der Neurowissen-schaften zu erarbeiten.
Ziel des Verbundprojektes ist die Analyse des vielschichtigen Themas der Verschmelzung von Körper und Technologie. Auch heute gibt es dazu bereits vielfältige Möglichkeiten, beginnend mit Implantaten oder Prothesen, über äußerliche Stimulationen bis hin zu einer direkten Kopplung von Mensch und Maschine. Zukunftsvisionen zu diesem Spektrum an Technologien sind insbesondere im Science Fiction Genre weit verbreitet, beispielsweise die Vorstellung des „Cyborg“ als Mensch-Maschine Mischwesen mit deutlich verbesserten Fähigkeiten. Diese Visionen sollen reflektiert und durch Interviews und Online-Befragungen mit den Erfahrungen tatsächlicher oder potentieller Nutzer heutiger Neurotechnologien verglichen werden. Zudem soll durch philosophische Analysen ein Instrument entwickelt werden, mit dem der Einfluss dieser Technologien auf das Selbstverständnis und die Handlungsfähigkeit des Menschen systematisch untersucht werden kann. Die Ergebnisse sollen durch öffentliche Veranstaltungen der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.