Fördermaßnahme

ERA-NET NEURON 2016 - 2019: Förderung von europäischen Forschungsprojekten zu Entwicklungsstörungen im Nervensystem

Veröffentlichung der Bekanntmachung: 2015
Förderzeitraum: 2016 - 2019
Gesamte Fördersumme: bis zu 2,9 Mio. Euro
Anzahl der Projekte: 10 Verbünde, davon 8 mit deutscher Beteiligung, insgesamt 10 deutsche Zuwendungsempfänger

Erkrankungen des zentralen Nervensystems sind eine Hauptursache für Morbidität, Mortalität und Beeinträchtigung der Lebensqualität in der heutigen Zeit. Weltweit sind mehr als eine Milliarde Menschen hiervon betroffen. Daher ist es von höchster Priorität, neurologische und psychische Erkrankungen zu erforschen sowie ihre Diagnose und Therapie zu verbessern. Bei der Entstehung vieler dieser Krankheiten wie z. B. Schizophrenie, Autismus und Epilepsien spielen Entwicklungsstörungen im Nervensystem eine Schlüsselrolle. Daher haben folgende NEURON-Partnerorganisationen eine gemeinsame Fördermaßnahme zur Thematik implementiert:

- Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Deutschland;
- Research Foundation – Flanders (FWO), Belgien;
- Fonds de la Recherche Scientifique (FNRS), Belgien;
- Canadian Institutes of Health Research (CIHR), Kanada;
- Fonds de recherche du Québec – Santé (FRQS), Québec (Kanada);
- Academy of Finland (AKA), Finnland;
- National Funding Agency for Research (ANR), Frankreich;
- Icelandic Centre for Research (RANNIS), Island;
- Chief Scientist Office, Ministry of Health (CSO-MOH), Israel;
- Ministry of Health (MOH), Italien;
- Latvian Academy of Sciences (LAS), Lettland;
- National Centre for Research and Development (NCBR), Polen;
- Foundation for Science and Technology (FCT), Portugal;
- Executive Agency for Higher Education, Research, Development and Innovation Funding (UEFISCDI), Rumänien;
- Slovak Academy of Sciences (SAS), Slovakische Republik;
- Ministry of Economy and Competitiveness (MINECO), Spanien.

1. Ziel der Fördermaßnahme

Mit der vorliegenden Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, die Expertise und Ressourcen einschlägig qualifizierter Arbeitsgruppen aus den oben genannten Ländern zusammenzuführen. Durch gemeinsame kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte im Verständnis, bei der Diagnose und bei der Therapie von Hirnerkrankungen erzielt und Synergieeffekte ermöglicht werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind. Gefördert werden können Vorhaben zu Erkrankungen, bei deren Entstehungsmechanismen Entwicklungsstörungen eine zentrale Rolle spielen. Neurodegenerative Erkrankungen, die sich im Erwachsenenalter manifestieren, sind nicht Gegenstand der Förderung.
Gefördert werden können Vorhaben, die die gesamte Breite von Forschungsansätzen von der Untersuchung grundlegender Krankheitsmechanismen bis hin zu klinischen Studien (bis zu Phase 2, „proof-of-concept“) umfassen. Insbesondere soll die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Arbeitsgruppen gefördert werden sowie translationale Forschungsansätze, bei denen Grundlagenforschung mit klinischen Fragestellungen kombiniert wird.

Die Vorhaben sollen mindestens eines der folgenden Forschungsgebiete abdecken:

a) Grundlagenorientierte Forschungsansätze zu Entwicklungsstörungen im Nervensystem in Bezug auf Pathogenese und/oder Ätiologie. Dies kann die Entwicklung besonders innovativer oder gemeinsam verwendeter Ressourcen und Technologien zur Diagnose, Prävention oder Therapie der Erkrankung beinhalten.

b) Klinische Forschungsansätze zur Entwicklung neuer Verfahren zur Diagnose, Therapie oder Rehabilitation auf dem Gebiet von Entwicklungsstörungen im Nervensystem. Dies kann auch die Nutzung neuartiger klinischer Datensätze beinhalten.

2. Stand der Fördermaßnahme

Die „Richtlinien zur Förderung von europäischen Forschungsprojekten zu Entwicklungsstörungen im Nervensystem im Rahmen des ERA-NET NEURON“ wurden am 09.01.2014 veröffentlicht. In Reaktion hierauf wurden 102 Projektskizzen beim NEURON „Joint Call“-Sekretariat (Leitung: DLR-PT, Deutschland) eingereicht. Zur Begutachtung der Projektskizzen wurden externe, internationale Expertinnen und Experten der relevanten Fachdisziplinen einbezogen. 36 Projektvorschläge wurden positiv bewertet und zur Einreichung von ausführlichen Projektanträgen aufgefordert. Nach einer erneuten externen Begutachtung wurden 10 transnationale Verbundvorhaben mit insgesamt 43 beteiligten Forschungsgruppen für eine Förderung ausgewählt. Elf Forschungsgruppen kommen aus Deutschland. Die Fördersumme beträgt insgesamt etwa 8,3 Millionen €, das BMBF fördert hierbei die deutschen Forschungsgruppen mit rund 2,8 Millionen €.