Defizite bei der Signalübertragung zwischen Nervenzellen gehören zu den Ursachen vieler neuropsychiatrischer Erkrankungen. Solche Defizite können durch Mutationen von bestimmten Proteinen, den synaptischen Adhäsionsproteinen, beispielsweise zu Autismus-Spektrum-Störungen beitragen. Im ERA-NET NEURON werden kooperative Forschungsansätze gefördert, die Fortschritte im Verständnis, bei der Diagnose und der Therapie von Hirnerkrankungen erbringen sollen. Ziel des Verbundes „SynPathy“ ist es, die Rolle dieser Adhäsionsproteine zu untersuchen um therapeutische Ansätze zu entwickeln. Der Verbund untersucht die Rolle der Adhäsionsproteine anhand verschiedener genetischer Modelle. Diese Proteine wirken bei der Reifung erregender und hemmender Synapsen mit. So beeinflussen sie die Signalübertragung von Nervenzellnetzwerken. Mittels genetischer, molekularbiologischer und elektrophysiologischer Ansätze werden die Mechanismen untersucht, die Ansatzpunkte für pharmazeutische Therapien liefern sollen.
Der Verbund ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst je eine Forschungsgruppe aus Deutschland, Kanada und Belgien sowie zwei Partner aus Frankreich. Die Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften in München ist mit dem Standort Göttingen am Projekt bei der Erzeugung und Untersuchung von genetischen Tiermodellen beteiligt. Dabei werden krankheitsrelevante Verhaltensauffälligkeiten untersucht. Elektrophysiologische Untersuchungen werden an den entwickelten Tiermodellen und an von Patienten abgeleiteten Stammzellen mit den gleichen Methoden untersucht, um die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den Menschen zu erforschen.