Entwicklungsstörungen des Sehsystems treten häufig auf und führen oftmals zu Behinderungen, die die Gesamtentwicklung betroffener Kinder beinträchtigen können. Eine Heilung der Störungen ist derzeit in den meisten Fällen nicht möglich. Daher ist es das Ziel des Forschungsverbunds „ImprovVision“, grundlegende genetische Mechanismen der Entwicklung des Sehsystems aufzuklären und Möglichkeiten zu erforschen, wie Fehlentwicklungen entgegengewirkt werden kann. Der Verbund fokussiert seine Arbeit auf eine Gruppe von Genen, die in der Entwicklung verschiedener Stufen des Sehsystems, von der Netzhaut bis hin zur Sehrinde im Gehirn, eine zentrale Rolle spielen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler möchten verstehen, wie diese Gene miteinander interagieren und Mechanismen aufklären, die zu Fehlentwicklungen führen. Darüber hinaus soll untersucht werden, wie in das Zusammenwirken der Gene eingegriffen werden kann, um Entwicklungsstörungen zu korrigieren. Der Verbund ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst jeweils eine Forschungsgruppe aus Deutschland, Frankreich und Italien, sowie zwei spanische Gruppen. Die deutsche Gruppe trägt insbesondere durch Arbeiten zur funktionalen Charakterisierung von Genen und zur genetischen Reprogrammierung zur Bildung neuer Nervenzellen in der Sehrinde zu den Verbundzielen bei.