Die Mikrozephalie ist eine Entwicklungsstörung, die durch eine erhebliche Reduktion des Gehirnvolumens charakterisiert ist und oft mit schweren geistigen Behinderungen einhergeht. Die Mechanismen, die zur Entstehung der Mikrozephalie führen, sind bisher nur unzureichend erforscht. Daher ist es das Ziel des Forschungsverbundes „MicroKin“ genetische und zelluläre Ursachen der Mikrozephalie aufzuklären. Der Verbund fokussiert seine Arbeit auf eine Gruppe von Genen, die eine zentrale Rolle in der Steuerung der Gehirnentwicklung haben und in Zusammenhang mit der Mikrozephalie stehen. Der Verbund untersucht das Zusammenspiel dieser Gene (MCPH1, MCPH3 und MCPH5) an menschlichem Gehirngewebe und Zellkulturen sowie im Mausmodell und will Mechanismen aufklären, die in den komplexen Signalwegen zu Fehlentwicklungen führen. Die zu erwartenden Ergebnisse könnten neue Therapieansätze ermöglichen. Der Verbund ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst jeweils eine Forschungsgruppe aus Belgien, Deutschland, Frankreich und Spanien. Die deutsche Gruppe trägt insbesondere durch die Charakterisierung der Genaktivität während der Gehirnentwicklung zu den Verbundzielen bei.