Das Ziel ist die Prävalenz, die Entstehung und die Determinanten von medikationsbezogenen Problemen, wie Polypharmazie, die Verordnung potenziell inadäquater Medikation (PIM), unangemessene Dosierungen, potenziell schwerwiegende Arzneimittelinteraktionen, Unterversorgung, verminderte Adhärenz sowie Arzneimittelapplikationsprobleme in der älteren Bevölkerung zu ermitteln sowie deren Assoziationen untereinander zu untersuchen. Ferner sollen die Assoziationen von den oben genannten medikationsbezogenen Problemen mit Symptomen, die oft unerwünschte Arzneimittelwirkungen darstellen, und Erkrankungsendpunkten, wie Frakturen, kardiovaskulären Ereignissen, Hospitalisierungen, kognitiven Einschränkungen, Einweisungen ins Pflegeheim, Multimorbidität, Gebrechlichkeit und frühzeitiger Tod erhoben werden. Im Vorhaben sollen die im Rahmen von Teilprojekt 1 ("drug exposure") erhobenen Daten aufbereitet und ausgewertet werden. Im Teilprojekt 2 ("patient safety") werden eine Reihe Subgruppenanalysen durchgeführt. Die Nachuntersuchung einer bevölkerungsbezogenen Kohorte älterer Menschen nach 14 Jahren (ESTHER-Studie) beinhaltet eine schriftliche Befragung der Studienteilnehmer und deren Hausärzten, die Gewinnung von Blutproben sowie ein umfangreiches geriatrisches und pharmakologisches Assessment während eines Hausbesuchs. Es sind Quer- und Längsschnittanalysen geplant zur Ermittlung 1) der Prävalenz, der Entstehung und der Determinanten von medikationsbezogenen Problemen sowie deren Assoziationen untereinander sowie 2) des Zusammenhangs der medikationsbezogenen Probleme mit Symptomen, die oft unerwünschte Arzneimittelwirkungen darstellen und Erkrankungsendpunkten.