Die Studie untersucht die Einführung eines Programms zur Vermeidung von freiheitseinschränkenden Maßnahmen (Bettgitter, Gurte und ähnliches) bei Alten-und Pflegeheimbewohnern. Das Programm besteht aus einer von Experten entwickelten evidenz-basierten Leitlinie sowie Schulungen für Pflegende. Neben der Leitlinie werden verschiedene Materialien für Pflegende, Bewohner, Angehörige, Betreuer und Ärzte bereitgestellt. In einer Vorstudie wurde bereits gezeigt, dass das Programm zu weniger freiheitseinschränkenden Maßnahmen führt. In der aktuellen Studie wird in einer großen Gruppe von Pflegeheimen in vier verschiedenen Regionen Deutschlands geprüft, ob verschiedene Varianten des Programms die Anwendung von freiheitseinschränkenden Maßnahmen deutlich senken können. In einem ersten Schritt wird die Leitlinie aktualisiert und das Programm entsprechend angepasst. Es sind vier Zentren an der Projektdurchführung beteiligt. Die Zusammenarbeit der Universität Lübeck (gemeinsam mit dem Standort Hamburg) und der Universität Halle-Wittenberg (gemeinsam mit Witten) ermöglicht die Rekrutierung von Pflegeheimen in vier verschiedenen Bundesländern. An der multizentrischen Studie nehmen dann 120 Pflegeheime in Schleswig-Holstein, Hamburg, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen teil. Diese werden zufällig drei Gruppen zugeteilt: Die Einrichtungen erhalten entweder 1. das aktualisierte ursprüngliche Programm, 2. ein verkürztes Programm oder 3. lediglich die schriftlichen Materialien. Der Hauptergebnisparameter ist die Anzahl von Bewohnern mit mindestens einer freiheitseinschränkenden Maßnahme nach 12 Monaten, erfasst durch direkte Beobachtung. In einer Untergruppe wird die Lebensqualität der Bewohner untersucht. Darüber hinaus werden die Kosten sowie Einflussfaktoren für den Erfolg des Programms erfasst.