Die Bundesregierung will den Wissenschaftsstandort Deutschland stärken und an die internationale Spitze führen. Ihren Blick richtet sie dabei auch auf die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Das Wissenschaftssystem in Deutschland ist vielfältig und gut aufgestellt. Um seine Effizienz und internationale Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, müssen die einzelnen Forschungsstandorte künftig noch stärker Hand in Hand arbeiten. Das neue Rahmenproramm stellt dafür wichtige Weichen. Es fördert die Vernetzung aller Akteure im deutschen Gesundheitsforschungssystem – von der Hochschulmedizin und den außeruniversitären Forschungseinrichtungen bis hin zu den forschenden Unternehmen.
Ein Rahmenprogramm – zwei Leitlinien
Das Rahmenprogramm wird von zwei Leitlinien geprägt: „Der Mensch im Mittelpunkt“ und „Digitalisierung und Personalisierung als Schlüssel“.
Warum diese beiden? Zum einen müssen die Menschen mit ihren jeweiligen Lebensumständen und Bedürfnissen in die Gesundheitsforschung verstärkt einbezogen werden – und zwar von Anfang an. Dann erreichen die neusten Forschungsergebnisse sie im Alltag wirklich. Zum anderen müssen moderne Technologien wie die Digitalisierung und Personalisierung in der Gesundheitsforschung verantwortungsvoll und nutzbringend eingesetzt werden. Denn sie werden die Medizin der Zukunft wesentlich prägen. Sie ermöglichen einen breiten Zugang zu effizienter Versorgung. Und Sie tragen auch dazu bei, Gesundheitsförderung, Prävention, Diagnose und Therapie passgenau auf den einzelnen Betroffenen abzustimmen.
Eine exzellente Gesundheitsforschung braucht einen exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs. Das Rahmenprogramm fördert dessen interdisziplinäre Ausbildung. Forschende Ärztinnen und Ärzte sind beispielsweise unerlässlich, um Forschung und Versorgung eng zu verbinden. Und an den Schnittstellen von Medizin und Informationswissenschaften spielen qualifizierte Datenwissenschaftler eine Schlüsselrolle. Um die besten Köpfe für diese wichtige Aufgabe zu gewinnen, ermöglicht das Rahmenprogramm attraktive Karriereperspektiven, die Beruf und Familie vereinbar machen.
Die Hochschulmedizin ist die wichtigste Säule der Gesundheitsforschung in Deutschland. Sie vereint 38 Medizinische Fakultäten und 33 Universitätskliniken und bietet optimale Voraussetzungen dafür, Forschungsergebnisse erfolgreich und zügig in die Versorgung zu übertragen. Das BMBF unterstützt die Hochschulen unter anderem durch die Förderung „Integrierter Forschungs- und Behandlungszentren“, kurz IFB.
Weitere Informationen: Integrierte Forschungs- und Behandlungszentren (IFB)
Optimale Forschungsbedingungen schaffen, um Volkskrankheiten besser bekämpfen zu können – das ist das Ziel der vom BMBF und den Ländern geförderten Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG). In den Jahren 2009 bis 2012 wurden sechs Zentren gegründet, deren Finanzierung langfristig angelegt ist.
Zwei weitere neue Deutsche Zentren sind zurzeit geplant: Ein Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheit und ein Zentrum für Psychische Gesundheit. Im September 2018 wurde der Startschuss für die Gründung dieser Zentren gegeben. Die zukünftigen Partner der neuen Zentren werden in einem wettbewerblichen, wissenschaftsgeleiteten Verfahren bestimmt. Dieses startet Anfang 2019.
Weitere Informationen: Deutsche Zentren der Gesundheitsforschung
Bei der Entwicklung neuer und wirksamer Therapien sind klinische Studien unerlässlich. Sie liefern wissenschaftlich belegbare Informationen. Die wichtigsten Fragen: Wie wirksam und wie sicher ist das neue Arzneimittel oder die neue Behandlungsmethode?
Mehr erfahren: Dossier Klinische Studien
Mit dem Rahmenprogramm Gesundheitsforschung wird ein Paradigmenwechsel in der deutschen Gesundheitsforschung eingeleitet– hin zu einer stärkeren Teilhabe und Partizipation der Menschen an Innovation und Translation. Der Mensch mit seinen Bedürfnissen und Wünschen steht ganz klar im Mittelpunkt der Gesundheitsforschung.
Partizipation spielt bereits heute in den Förderschwerpunkten des BMBF zur Prävention eine große Rolle. Darüber hinaus fördert das BMBF schon seit über 20 Jahren die Forschung zu ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten der Lebenswissenschaften.
Mehr erfahren: Dossier Gesundheitsforschung - ethische, rechtliche und soziale Aspekte