Verbund

KMUi-Biomedizin-2: Entwicklung eines therapeutischen Impfstoffes gegen Helicobacter pylori (ACT21 Impfstoff)

Förderkennzeichen: 16LW0474
Fördersumme: 1.670.541 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2025
Projektleitung: Volker Wedershoven
Adresse: Iguana BioTecnology GmbH
Sendlinger Str. 60
80331 München

Mit der Maßnahme KMU-innovativ: Biomedizin werden kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der medizinischen Biotechnologie bei der Umsetzung ihrer Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Bereich der Arzneimittelentwicklung unterstützt.
Die Infektion mit Helicobacter pylori (H. pylori) ist die häufigste chronisch bakterielle Infektion des Menschen. Etwa 50 % der Weltbevölkerung sind betroffen. Fast alle Infizierten entwickeln eine chronische Magenschleimhautentzündung, die bei der Mehrheit der Betroffenen allerdings asymptomatisch bleibt. H. pylori wurde von der Weltgesundheitsorganisation zudem als krebserregend eingestuft und ist die Hauptursache für die Entwicklung von Magenkrebs. Zur Prävention von Magenkrebs ist die frühzeitige Erkennung und Behandlung einer H. pylori-Infektion alternativlos. Die derzeitige Standardtherapie beruht auf der Kombination verschiedener Antibiotika mit einem Protonenpumpenhemmer. Aufgrund von Resistenzen ist der Erfolg der Antibiotikatherapie bei H. pylori bereits auf unter 80 % gesunken. Die Entwicklung alternativer Therapien ist daher unverzichtbar. Bisher konnte kein Impfstoff erfolgreich entwickelt werden. Der therapeutische Impfstoff ACT21 von Iguana verfolgt einen völlig neuen Wirkmechanismus. Essenziell ist eine starke T-Zell- und B-Zell-vermittelte Immunreaktion in der Magenschleimhaut. ACT21 erreicht diese durch Kombination einer proteinbasierten und einer auf dem Impfvirus MVA (Modifiziertes Vacciniavirus Ankara) basierten Impfstoffkomponente, welche jeweils einen Komplex von 16 Epitopen aus sechs hochspezifischen Schlüsselantigenen des bakteriellen Erregers enthalten. Eine Wirksamkeit von 96 % wurde in ersten In-vivo-Untersuchungen nachgewiesen. ACT21 wäre die erste alternative Therapie zur Antibiotikatherapie und würde eine weitere Resistenzentwicklung vermeiden sowie bei einer hohen Impfquote eine erfolgreiche Prävention von Magenkrebs unterstützen.
Das Forschungsvorhaben trägt somit im Sinne der Bekanntmachung dazu bei, Arzneimittel zur Heilung von Krankheiten zu entwickeln.