Mit der Maßnahme KMU-innovativ: Biomedizin werden kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der medizinischen Biotechnologie bei der Umsetzung ihrer Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Bereich der Arzneimittelentwicklung unterstützt.
Clostridioides-difficile-Infektionen (CDI) sind heute eine der Hauptursachen für nosokomiale Infektionen und zeichnen sich durch hohe Rezidiv- sowie Morbiditäts- und Mortalitätsraten aus. Besonders gefährdet sind ältere Patientinnen und Patienten. CDI sind für erhebliche sozioökonomische Schäden verantwortlich und stellen somit sowohl eine wichtige klinische als auch gesundheitspolitische Herausforderung dar. Obwohl der Einsatz von Antibiotika eine Hauptursache für das Auftreten einer CDI ist, basiert die aktuelle Erstlinientherapie mangels Alternative weiterhin auf der oralen Gabe von Antibiotika. Der Bedarf an neuen, nicht antibiotischen Strategien zur Therapie und Vorbeugung einer CDI ist daher heute höher denn je. Eine entsprechende Therapie hätte den Status „First in Class“.
Das klinische Vollbild der CDI wird hauptsächlich durch die von C. difficile produzierten Toxine A (TcdA) und B (TcdB) verursacht. So produzieren hypervirulente Stämme bis zu 23mal mehr Toxine als Referenzstämme. Die Bindung der Toxine an bestimmte Rezeptoren des Darmepithels ist dabei der essenzielle Schritt zur Entfaltung einer CDI.
Ziel des hochinnovativen Ansatzes ist es, neuartige und unbedenkliche toxinspezifische Bindungsagenzien zu entwickeln, die beide Toxine vor Ort im Darm fangen und dabei neutralisieren. Diese Bindungsagenzien werden Hauptbestandteil einer neuen Art von Arzneimitteln, die erstmalig eine einfache, spezifische, antibiotikafreie Behandlung und Vorbeugung von CDI zu einem kompetitiven Preis ermöglichen.
Das Vorhaben trägt somit im Sinne der Bekanntmachung zur Stärkung der Innovationsfähigkeit des deutschen Mittelstands im Bereich der biomedizinischen Spitzenforschung bei.