Förderkennzeichen: | 01KI2303 |
Fördersumme: | 266.462 EUR |
Förderzeitraum: | 2024 - 2025 |
Projektleitung: | Dr. Dorothee Winterberg |
Adresse: |
Fraunhofer Gesellschaft e.V., Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin Nikolai-Fuchs-Str. 1 30625 Hannover |
Die inhalative Verabreichung von antimikrobiellen Arzneimitteln hat in den letzten zehn Jahren zunehmend an Popularität gewonnen, da sie im Vergleich zu oralen oder parenteralen, beispielsweise intravenösen Verabreichungswegen zu höheren Wirkstoffkonzentrationen in den Atemwegen führt und hochwirksame Expositionen bei der Behandlung von Infektionen der unteren Atemwege (lower respiratory tract infections, LRTI) erzielt. Die Entwicklung von Inhalationsformulierungen ist jedoch anspruchsvoll und erfordert Technologien zur Überwindung einer Vielzahl von Hürden und Einschränkungen. Bei der Behandlung von Krankenhauspatientinnen und -patienten mit akuter LRTI wird die einfache Verneblung von injizierbaren Arzneimittellösungen als "Off-Label"-Methode für die Inhalation verwendet, was jedoch zu einer suboptimalen Abgabe führt. Daher wurden innovative Formulierungen, einschließlich Nanopartikel, entwickelt, um die Ablagerung von Arzneimitteln an den Infektionsherden zu verbessern und die Arzneimittelexposition an den betreffenden Infektionsherden durch Steuerung der Arzneimittelfreisetzung und -ausscheidung zu steigern. Dies hat sich bei Antibiotika gegen Pseudomonas aeruginosa und bei der Behandlung chronischer LRTI bewährt. Bislang wurden jedoch noch keine wirksamen Inhalationsformulierungen entwickelt, die auf andere Krankheitserreger abzielen und für die Behandlung von akuten LRTI bei Krankenhauspatienten geeignet sind. Daraus ergibt sich das Versuchsvorhaben, die neuesten Fortschritte in der Formulierungstechnologie zu nutzen, um fünf verschiedene Inhalationsformulierungen des geeigneten Antibiotika-Kandidaten Apramycin zu entwickeln und ihre Pharmakokinetik, Sicherheit und Wirksamkeit in einem Acinetobacter baumannii-Tierinfektionsmodell konkurrierend zu bewerten, was eine Fallstudie auch für andere antimikrobielle Mittel darstellt.