Arzneimittel zum Einatmen haben in den letzten zehn Jahren zunehmend an Popularität gewonnen, da sie im Vergleich zu Tabletten oder intravenösen Medikamenten höhere Wirkstoffkonzentrationen in den Atemwegen erreichen. Die Entwicklung von solchen Medikamenten ist jedoch anspruchsvoll. Bei der Behandlung von Krankenhauspatientinnen und -patienten mit akuter Atemwegsinfektion wird die Verneblung von injizierbaren Arzneimittellösungen experimentell für die Inhalation verwendet, was jedoch zu einer suboptimalen Abgabe in die Atemwege führt. Daher wurden innovative Formulierungen entwickelt, um die Ablagerung von Arzneimitteln an den Infektionsherden zu verbessern. Dies hat sich bei Antibiotika und bei der Behandlung chronischer Atemwegserkrankungen bewährt. Bislang wurden jedoch noch keine wirksamen Inhalationsformulierungen entwickelt. Daher sollen in diesem Vorhaben verschiedene Inhalationsformulierungen des Antibiotika-Kandidaten Apramycin entwickelt werden und ihre Sicherheit und Wirksamkeit in einem Tierinfektionsmodell konkurrierend bewertet werden.
Das Vorhaben ist Teil eines transnationalen Forschungsverbundes im Rahmen der Joint Programming Initiative zu antimikrobieller Resistenz (JPIAMR). In dem Verbund arbeiten Forschende aus Deutschland, Spanien, Frankreich, Lettland, Schweden und der Schweiz. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei Prävention, Surveillance und Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind.