Antibiotikaresistente Bakterien belasten Mensch, Tier und Umwelt gleichermaßen und können zwischen den unterschiedlichen Sektoren übertragen werden. Daher ist Forschung zur Entstehung und zur Überwindung der Resistenzen im „One Health-Ansatz“ sehr wichtig.
Weltweit sterben elf Millionen Menschen pro Jahr an einer Sepsis (auch als Blutvergiftung bezeichnet). Die rechtzeitige Erkennung von Antibiotikaresistenzen ist bei Sepsis von entscheidender Bedeutung. Im Rahmen des Projekts soll eine schnelle Diagnostik in klinischen Isolaten entwickelt werden, die resistente Erreger innerhalb von vier Stunden nachweisen und das optimale Antibiotikum sowie die optimale Dosis für jeden spezifischen Infektionsstamm vorhersagen kann. Dieses Projekt stellt somit ein Sprungbrett für künftige Schnelldiagnosen und die Optimierung zur raschen Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen dar.
Durch die schnelle Diagnostik und die Optimierung der Antibiotikabehandlung hat diese Technologie das Potenzial, die Zahl der Arztbesuche aufgrund von Antibiotikaversagen, die Dauer des Krankenhausaufenthalts und die Verschreibung wiederholter Antibiotikabehandlungen zu verringern. Diese Technologie wird es daher langfristig ermöglichen, die Kosten im Gesundheitswesen und den zunehmenden Druck auf die Gesundheitssysteme zu senken und die Verbreitung von Antibiotikaresistenzen einzudämmen.
Das Vorhaben ist Teil eines transnationalen Forschungsverbundes im Rahmen der Joint Programming Initiative zu antimikrobieller Resistenz (JPIAMR). In dem Verbund arbeiten Forschende aus Deutschland, England, Estland, Spanien und der Schweiz gemeinsam an der Lösung dieser Forschungsfrage. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei Prävention, Surveillance und Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind.